Goethe
möge uns bitte die Faustsche Verzerrung verzeihen, doch passender
lässt sich der Absturz der M-FT Hobbykicker nicht beschreiben.
Der M-FT reiht sich seit Sonntag in die lange Liste gescheiterter
Fußballmächte wie die Deutsche Nationalmannschaft, den FC Bayern
München oder Oliver Kahn ein.
Was
ist passiert?
Nach
dem sensationellen, jedoch verdienten, Einzug in das Viertelfinale
beim Hallenturnier in der Buckauer Todeshalle waren die
Erwartungen bei den eigenen Fans hoch gesteckt. Der neutrale
Zuschauer war gespannt und glaubte durchaus, der M-FT könnte
wieder eine überraschende Rolle spielen. Zumindest der bierselige
Turniersprecher zählte unseren Fanclub nicht bei den Teams der Außenseiter
auf.
Doch
schon die Auslosung ließ nichts Gutes erahnen. FC Deutsch und SWM
- jeweils ein Hobbymannschafts-Pudel, in dessen Kern eine
eingespielte Stadtligamannschaft steckt. Die Azubis des Löderburger
Hofs und die Wilden Kerle waren Unbekannte. Die Colbitzer
Heidebrauerei war wohl dem eigenen Teufel frühzeitig verfallen,
und blieb gleich ganz weg.
Interne
Probleme machten die Sache nicht leichter, Reinholds angekündigte
Superstars hatten die sportlichsten Zeiten schon hinter sich, Wig
band sich frühzeitig seinen Knieschoner um, Shakes hat sich den
Oberschenkel nicht ausreichend massieren lassen und musste ins Tor
ausweichen.
Und es kam wie es kommen musste, erstes Spiel – erste Aktion,
Schalke-Hanni hatte die Socken noch nicht gerichtet, tritt über
den Ball, und der Gegner schiebt ein – 0:1. Dieser frühe
Schocker saß tief. Die restlichen neuneinhalb Minuten
stabilisierte sich der M-FT zwar unter Peters souveräner
Abwehrarbeit , aber nach vorn ging nichts.
Kurze Pause und ab ging’s gegen SWM. Die einzige Entdeckung des
Turniers zeigte sich jetzt – Shakes! Katzenartig sprang er von
Eck zu Eck, fischte sich einen Ball nach dem anderen. Doch auch er
konnte auf Dauer dem Druck nicht standhalten. Als Wig erkennen
musste, dass der alte Dampfhammer nur noch eine Luftpumpe ist und
dem Gegner den Ball zuspielte (okay, an Hanni und der zum Gegner),
und so das 0:1 fiel, war der Widerstand gebrochen. Endstand 0:3.
Unter
diesen Voraussetzungen war klar, der M-FT ist Kanonenfutter für
den FC Deutsch. Wir mussten erkennen, nur mit Eigengewächsen ist
der Erfolg reine Glückssache. Es war aber nun mal weit und breit
kein Luzifer in Sicht, der unsere Seele kaufen wollte - und das
ist vielleicht gut so. Endstand auch hier 0:3.
Im
letzten Spiel ging es also um die Ehre. Null
Tore? Null Punkte? Das kann nicht sein. Als endlich jeder
die alte Weisheit >>Der Ball hat die meiste
Kondition<< verinnerlicht
hatte und das höllische Feuer in den Augen glühte, war klar:
Armer Gegner. Taktisch klug (Reinhold ersetzte den entnervten
Shakes im Kasten), bissig in den Zweikämpfen (Hanni hatte jeden
Ball), gekonnte Spielzüge (Maxe mit tödlichen Pässen), cool vor
dem Tor (Lü traf das leere souverän) – die Azubis wurden mit
2:0 weggefegt!
Leider
blieb aufgrund des schlechteren Torverhältnisses dennoch nur die
Goldene Ananas übrig, der M-FT war abgestürzt.
Letzter!
Ja
und?! Die Babyaugen leuchteten, der Fußballnachwuchs übte fleißig,
das Handy präsentiert eine SMS, die Familie wartete schon zur
40-Jahr-Feier, es hat wieder einmal Spaß gemacht... ;-)
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