So ein Spiel wie heute wird man nicht
vergessen. Obwohl nicht ein einziges Tor gefallen war, bot die Partie
gegen Plauen Nervenkitzel bis zum Abpfiff. Es war der erwartet schwere
Kraftakt, der nötig war, gegen diese Spitzentruppe der Oberliga in ihrer
Bestbesetzung gegenzuhalten. Und mit dem Quäntchen Glück haben wir nicht
verloren!
Von Beginn an entwickelte sich ein
Schlagabtausch. Schon früh ging es hin und her. Der FCM als Hausherr
wollte sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Plauener
stürmten rechts wie links.
Nach 2 Minuten die erste Schrecksekunde: Ein freilaufender Stürmer der
Gäste fiel im FCM-Strafraum und täuschte vor, von Stauch zum Fallen
gebracht worden zu sein. Doch der Schieri erkannte die Schwalbe und
verwarnte. Glück gehabt. Andere Amateurschieris, wie Fleske z.B., hätten
hier Elfer gepfiffen. Gerade vor dem Hintergrund der angeblichen sehr
häufigen Bevorteilung der Plauener in letzter Zeit.
Weiter gings: Trotz beiderseits aufopferungsvollen Kampfes erspielte sich
der VfC nun ein klares Übergewicht und drängte unsere Abwehr hinten
rein. Zum ersten Mal war sowas wie ein Unterschied zu sehen, - zwischen
unserer jungen Truppe und der schlagkräftigen und eingespielten
Mannschaft aus Sachsen.
Mehr und mehr avancierte das Spiel zur Abwehrschlacht. Unsere Abwehr fing
an zu trudeln, spielte manchmal zu leichtsinnig (Kalle). Dies baute die
Sturmreihen der Gäste erst recht auf.
Konnte sich der FCM noch mal befreien
aus der Umklammerung?
Selten. Nur ganz wenige Chancen hatte
der Club für sich zu verzeichnen. Viele Pässe nach vorn gingen direkt zu
deren Torwart. Weitschüsse waren zu steil oder zu ungehalten nach vorn
geprescht.
So bauten die Vogtland-Sachsen immer wieder von vorn auf.
Die nächsten Chancen der Plauener-
33. Minute: Plauen hat den Ball nach Ecke im Strafraum auf dem Fuß,
Drehung und Schuss - knapp vorbei. Durchatmen. 38. Minute- ein
gefährlicher Hinterhaltschuss - Stauch wirft sich drauf.
Doch auch der FCM kam mal vor. Kurz vor der Halbzeit kam eine Flanke gut
rein, Holze traf nicht richtig.
Die Pause brachte Zeit zum Durchatmen. Alle hofften darauf, dass es der
Club noch mal 45 Minuten schafft, den Gästen Paroli zu bieten.
Und er schaffte es, - mit viel Schweiß und Dusel ! Aber immerhin.
So setzte der Gast dort fort, wo er
aufhörte: Offensivfußball im fremden Grube-Stadion. Sie hatten
eigentlich drei Punkte gewollt, um oben mitzuspielen. Der FCM wurde der
Spielverderber.
Dann die 55 Minute: Kurz vor der Strafraumgrenze bekamen die Plauener
einen Freistoß. Dieser wurde knallhart und sehr plaziert ausgeführt.
Stauch hätte wohl keine Chance gehabt. Doch Pfosten rettete. Das wärs
fast gewesen...
Das Spiel des FCM nun immer zerfahrener. Konterchancen wurden nicht
genutzt. Abspielfehler, Annahmefehler. Komische Eckbälle,
Stellungsfehler.
Man konnte insgesamt wenig ausrichten gegen diese zweikampfstarken
Sachsen, die immer wieder geschickt den Ball abschirmten und bei
Ballverlust sich fallen ließen. Dies wurde regelmäßig gegen uns
gepfiffen.
Um selbst mal Druck aufzubauen, wie es zeitweise Mitte der 2. HZ
stattfand, fehlte die Ausdauer und vielleicht Mut. Heute war hinten
wichtiger.
76.- Die Minute des Aufschreis: Eine gegnerische Hereingabe geht über den
Strafraum, wird zurückgeköpft und irgendwie verwandelt. Scheiße.
Dachte man.
Denn der Ball war bereits im Toraus gewesen, signalisiert der
Linienrichter. Also bei dem Dusel haben jetzt Spieler und Fans des FCM
wirklich ein Unentschieden verdient !
Und so endete es auch. Die fast 3000
Zuschauer waren nicht unzufrieden. Der Club hatte sich gegen einen
überlegenen Gegner nie aufgegeben. Im Gegenteil:
Einen gehörigen Nackenschlag erhielt der so hochgelobte Plauener VfC in
Magdeburg.
Stauch wurde von vielen Fans gefeiert. Hat seine Sache echt gut gemacht,
der Junge.
Maxe, der erst 7 Minuten (!) vor Spielende eintraf, wunderte sich, warum
wir uns über den Punkt so freuten.
Nicole, die vor ein paar Tagen noch live Braunschweig in Sankt Pauli sah,
hat heute jedenfalls ein viel, viel spannenderes Spiel gesehen. Auch ohne
Ofo.
|