Ein
Lichtblick: Die BG färbte und stimmte den Block mit
langen Banden blau-weiß ein
Nein, so wird das nix.
Langsam wird es Zeit, ungeschönte Kritik zu üben. Es kann doch nicht
angehen, dass der FCM, der sich auf einem gesicherten Mittelfeldplatz
befindet, jetzt jedem Abstiegsgefährdetem die Punkte überlässt
!
Denn es fehlte auch gegen Dessau wieder oft der Durchblick. Hektisch und
konfus reagierte man auf den Führungstreffer der Gäste. Von einem Tor
war man selbst weit entfernt. Da nützt es nichts, ständig
anzulaufen, nein, da müssen die Stürmspitzen viel besser aufeinander
eingestellt werden. Und letzten Endes darf man ja wohl auch etwas mehr
Treffsicherheit erwarten, sonst braucht man gar nicht erst zu schießen.
Die Anhalter hingegen spielten stärker auf, als bei der
Hinspielbegegnung. Sie zogen sich nicht mal richtig zurück, sondern
ließen den Ball mitunter gefällig laufen. Hier wurde schnell klar:
Ein früher Führungstreffer für Blau-Weiß wird das wohl nicht.
In der 4. Minute wurde stattdessen erst einmal unser eigener Torhüter
getestet. Einen Freistoß konnte Buri pfeilschnell parieren - Glück
gehabt. War das jetzt der "Hallo-wach?"-Effekt für die
Magdeburger? Noch nicht. Denn schon in der 5. Minute war nach einer Eck
der Ball wieder gefährlich abgeschossen in Richtung FCM-Kasten. Woitha
rettete auf der Linie. - Noch mal Glück gehabt.
Der FCM zeigte sich ob der selbstbewussten Spielweise der Dessauer sehr
nervös. Man war so auch weit davon entfernt, selbst das Spiel zu
machen. Da wurde zwar mal Schulze steil geschickt von Brassart, sah gut
aus, Schulze behauptet im Lauf den Ball, macht im Strafraum einen Haken
und zieht ab (9.). Doch das sah eher aus wie ein Konter. Der Tormann aus
Anhalt hielt.
Der holprige Boden verursachte viele Abspielmissgeschicke. Nein, ein
schönes Spiel war wirklich nicht...
Erst im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bemühte sich der Club um
vollständige Übernahme des Spiels. Die Anfangsnervosität schien sich
gelegt zu haben, Dessau gab etwas klein bei.
Eine der wenigen schönten Spielszenen leitete jetzt Schmeißer ein. Er
flankte mustergültig von rechts außen auf Schulze. Der war ganz allein
vorm Tor und hatte alle Möglichkeiten, - ob nun Aufsetzer, rechts oben
oder links unten. Aber was bekamen die 2000 Zuschauer zu sehen: Deutlich
drüber über die Latte. Aus einem Meter Abstand. Unglaublich! Und zum
Haareraufen.
Immer wieder muss man sagen: Ein Stürmer sollte ab und
zu mal ein Tor schießen, damit schöne Spielszenen auch mal abgeschlossen
werden.
Ob die spätere Auswechslung der Nr. 11 für den langen Schlacks Holze so clever war,
blieb umstritten. Auch er agierte unglücklich.
Kreibich versuchte es auch mal in der 20. Minute, nachdem ihn Kalle mit
dem Ball straff losschickte. Doch auch der Hierbleiber Timm zog knapp
vorbei.
Ab wann ist ein Tor eigentlich nicht mehr früh? Die Halbzeit eins
verging und verging.
Und jetzt passierte es.
Das Unheil nahm seinen Lauf in Form des schmuddeligen Dreyer. In der 22.
Minute nahm er freistehend einen planlos und weit hereingeschlagenen
Ball im knappen Abseits vor der FCM-Strafraumgrenze an, legte sich den
Ball zurecht und traf ins FCM-Tor. Komisch dass da der
Stürmer immer trifft... Unsere letzte Reihe spekulierte zwar riskant auf den
Abseitspfiff, doch der blieb aus.
Die weiteren Angriffsbemühungen des FCM waren Stückwerk. Oftmals viel
zu zentral, nach dem Motto "Ab durch die Mitte" gelang keine
schnelle Antwort. In der 31. Minute erreichte man zwar eine Art Chance,
doch war man hier im Strafraumgewusel vom Pech verfolgt.
Auch Dessau kam noch mal zu einer Möglichkeit. Per Drehschuss wurde
Buri zur Glanzparade gezwungen (44.).
In der zweiten Hälfte brauste der Club los. Das war natürlich seitens der
Gäste zu erwarten . Die stellten sich jetzt wie beim Handball im
Halbrund um den Strafraum und vereitelten bis zum Schluss jegliche
erfolgreiche Einschussmöglichkeit. Selbst mit einem Mann weniger (Rote
Karte für Dessau) hielten sie den
FCM-Attacken stand. Das war ein Armutszeugnis für Blau-Weiß.
Zwingendes gab's nicht mehr. Die beste Möglichkeit hatte noch der
insgesamt enttäuschende Dürstel. Er konnte unbedrängt aus 10 Metern
schießen und hebelte den Ball dabei in den Himmel.
Die Magdeburger schafften nicht mal mehr den Ausgleich. Ein Tor wurde
aberkannt.
Was soll uns da gegen Plauen und Sachsen Leipzig erwarten? Hoffen auf
Konterchancen? Das wird nicht reichen.
Und nächstes Jahr oben mitspielen?- Das muss uns Hoffmann aber mal
erläutern. Schließlich sind viele Spieler vertraglich gebunden worden,
da lastet eine großer Anspruch auf die Clubkicker. Und sie müssen sich
steigern, unbedingt.
Man gut, dass die FCM-A-Junioren das Fußballwochenende per
Auswärtserfolg gerettet haben und zunehmend der Ersten die Show
stehlen. Aber das sollen sie auch! Eine Qualifizierung für die neue
DFB-Bundesliga würde eine absolut wichtige Auswirkung auf den Verein
haben und unsere Stellung im Land festigen! Also haltet Euch ran Jungs!
Die Durchhalteparolen vom Vize Müller im Programmheft
"Stadiontreff" mögen zwar gut gemeint sein, doch konnte man
aus ihnen nur wenig Neues herausziehen. Im Gegenteil, langsam macht sich
die Vorstellung breit, dass es doch noch viele offene Fragen und große
Schwierigkeiten in Sachen Klein- und Großsponsoren gibt.
Alibi-Tätigkeit, so nennt man das dann - auf und neben dem Platz.
Obwohl, - das mit den Lautsprechern hat geklappt. Man konnte seit langem
mal wieder den Stadionsprecher vernehmen. Vielleicht kann man aber die
Lautstärke noch etwas erhöhen.
PS: Olli Kahn geht fremd
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