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2002  -  4 : 3  -  Wir war'n dabei !

1.FC Magdeburg
 

1. FC Magdeburg - Hallescher FC
4 : 3
Die Nummer 1 - ja das sind wir!
Das Fußball-Drehbuch hätte kein Krimiautor spannender schreiben. Was ging da heute vor im Grubeground?! Was für ein Spiel, - was für ein FCM, was für ein blau-weißer aufopferungsvoller Kampfesmut und welch Ausdauer. 
Aus denkbar ungünstigstem Spielverlauf, in dem der HFC sich schon fast als sicherer Sieger wähnte, bog der Club das Spiel in einem überlegenen Kraftakt noch um. Er holte einen Rückstand von 1:3 auf, indem er den Anschlusstreffer, den Ausgleichtreffer und schließlich den finalen Siegtreffer ins Hallesche Herz gestoßen hatte. 
Diese unbeschreibliche und mitreißende Schlussoffensive von Sachsen-Anhalts NR.1 ließ den HFC, der seinerseits schon kräftig am Feiern gewesen war, einfach nur verstummen.
Das Auf und Ab der Gefühlslage, was bis dato beide Fanlager durchlebten, bot somit nur den Clubfans ein Happyend. 
Doch, was mussten wir bis dahin durchmachen ?! Sieben Tore waren mit Schlusspfiff zu verzeichnen.

Das Spiel ließ nie lange Weile aufkommen. Die Spielanteile wechselten häufig. Keinem sollte hier was geschenkt werden. So sah es sogar in der Anfangsviertelstunde nach einer Überlegenheit des HFC aus. Der FCM kam nicht zu Potte, zog sich weit zurück. Chancen hatten die Gäste trotzdem nicht. Das Magdeburger Abwehrbollwerk stand.
Die erste richtige Torgefährlichkeit ließ der Club erkennen. Als Kreibich, der im linken Bein einen Hammer habe muss, einmal abzog, rettete die Hallesche Latte nur knapp. Jetzt war also der FCM da! Übernahmen das Zepter. Die Hausherren schnellten immer wieder mit gefährlichen Pässen in die Spitze und damit in den Strafraum der Gäste. Die hatten damit arge Probleme. Wir waren einfach schneller. So gehörte uns die zweite Viertelstunde deutlich. Sogar ein Elfer hätte für uns nach einer halben Stunde gegeben werden müssen, als Schulz im Strafraum durch klassisches Beinstellen gelegt worden war. Doch der absolut überforderte Schieri war zu feige. Auch im weiteren Spielverlauf musste man immer wieder regelwidrige und unberechenbare Entscheidungen des Referees hinnehmen. 
Die zunehmend unfaire und gefährliche Spielweise der Hallenser war ein peinlicher Offenbarungseid. Nur mit Fouls und Nicklichkeiten, mit vorsätzlichem Handspiel, mit Grätschen und Treten und so weiter versuchten diese glanzlosen Oberligisten das FCM-Spiel zu stören. 

Kurz vor der Halbzeit konnte jedoch der Schieri nicht mehr wegsehen und gab in einer klaren Situation einen Elfmeter. (Er musste hierzu aber lange überlegen...) Kühne war von hinten zu Fall gebracht worden, als er bereits vorm Torwart abzielen wollte. Eine klare Sache.
Kreibich zog vom Punkt mustergültig ab und unten rechts zappelte das Runde im Eckigen. Tor. 1:0 ! Auch eine klare Sache. Verdient, nicht unerwartet, - der FCM bescherte sich die Belohnung für ein bis dahin besseres Spiel.

Zufrieden, aber aus Clubfansicht auch sehr sauer über die Schieri-Leistung und die HFC-Spielweise ging es in die Pause.

Hälfte zwei dann ging's in Richtung der Clubfans. Vielleicht konnte man ja nochmal nachwaschen? Vorzeitig dem Gegner den Nerv ziehen?
Es sollte nicht sein. Der Gast fightete, stemmte sich gegen eine frühe Entscheidung. In der 50. Minute dann das Unglaubliche Pech: Es sollte ein Befreiungsschlag werden aus dem FCM-Strafraum heraus, es wurde ein dummes Tor (46.). Denn ein HFC-Mann stand einfach nur im Weg, der Ball prallte von ihm ab und Buri, völlig verdattert, bemerkte dies zu spät. Ausgleich. Mist. Kann passieren, leider.
Doch, das weitere Geschehen ließ uns Heimfans erblassen. Regungslos und geschockt mussten wir mit ansehen, wie Halle auftrumpfte und aus zwei kläglichen Chancen zwei weitere Tore machten.
Wir waren es doch, die eigentlich überlegen waren, ständig angelaufen waren, wir hatten die Hoheit und spielten sicher. Aber diese eine Kopfballchance (55.) und dieser eine verlorene Zweikampf (61.) brachte uns mit zwei Toren Differenz ruck zuck ins Hintertreffen. Hätte Buri mal einen halten können? Man weiß es nicht. 
Frust machte sich breit. Vor allem war es ärgerlich, diese HFC-Fans feiern zu sehen.  Für sie wäre es natürlich etwas Besonderes, gegen den Kultverein aus Magdeburg zu gewinnen. DOCH DEN GEFALLEN TATEN WIR IHNEN NICHT !
Halle fing sich irgendwann zwangsläufig die erste Rote Karte ein. Einer von diesen vielen charakterlosen Wiederholungstätern auf Seiten der Gäste erhielt seine verdiente Strafe, - raus! Die Überzahlsituation brachte neuen Schwung in das Spiel. Der Club drückte mit Mann und Maus. Was für eine Kondition!
Eine Viertelstunde vor Schluss gelang ein sauberer Abschluss aus Nahdistanz und, man glaubte seinen Augen kaum: Ein Hallescher Abwehrspieler dachte, dass er Tormann wäre. Streckte bewusst die Hand raus, um den Ball vom Tor abzuwehren. Durch eine Rote Karte wurde er aus seinen Träumen von einer Torhüterkarriere herausgerissen und durfte unter der Dusche weiterspielen. Welch eine peinliche Schmach...
Kreibich verwandelte diese zweiten hochverdienten Elfer vorzüglich und unhaltbar.
Weiter ging's. Die Überzahlsituation musste ausgenutzt werden. Und das wurde sie auch:
Fünf Minuten später wurde die HFC-Abwehr einfach überrannt. Der Ball landete irgendwie im Netz! Wieder Ausgleich! Schon bis hierhin mutete die Dramaturgie unglaublich an. 
Doch es sollte noch besser kommen: 
In der Nachspielzeit wurde ein weiteres mal die löchrige, langsame Abwehr der Rot-Weißen einfach überlaufen. Deren neueingewechselter Torhüter hielt den ersten Schuss. Doch der Ball wurde gekonnt ein weiteres mal hereingebracht. Dort stand Kullat goldrichtig und hatte zufällig eine sprichwörtliche Brechstange dabei, mit der er die Nudel über die Linie stieß. Er versetzte damit den Dolchstoß. Dieser vierte Treffer war unser unglaublicher Siegtreffer! 5000 Mann rieben sich die Augen.

Die Fans lagen sich in den Armen, brüllten, waren nur noch heiser, rannten wie angestochen umher! Was für eine Szenerie. Seit Karlsruhe hatte man einen solchen Verlauf nie wieder erlebt. Der Moment des Siegtreffers und des Abpfiffs ließ uns vergessen, welche Liga wir spielen. 
Die Aufgabe heute wurde einfach nur meisterlich vollbracht! Die Clubfans, die sich alle mal wieder solch ein Erlebnis gewünscht hatten, haben endlich mal wieder ein herrliches Gefühl von Stolz.  Einfach Wahnsinn. Wahrscheinlich nie mehr zu toppen. Nie werden wir vergessen: 2002 - 4:3 Wir waren dabei! 

Ein Gruß geht an Maxes Sohnemann (seit vorgestern FCM-F-Jugend), der beim zwischenzeitlichen Rückstand von 1:3 die Tränen nicht mehr halten konnte. Aber alles wurde wieder gut ... ;-)
Und der Urschleim aller ClubFanseiten in persona, Jungvater Rene´ aus BS, er dürfte es heute nicht bereut haben, mal wieder im Grubeground reinzuschnuppern... Was man da erlebte. Das war mächtig gewaltig.

Noten

 
Abwehr 2 ließen wenig zu,
die Gegentore mit viel Pech

1 - sehr gut
2 - gut
3 - ging so
4 - mit Patzern
5 - schlecht

Mittelfeld 2 große Spiel-Anteile, gutes
Aufbauspiel nach vorn
Sturm 2 den Gegner super unter Druck
gesetzt und Tore erkämpft
Clubfans 2 Wechselbad der Gefühle, zum
Schluss sind wir es, die oben auf sind
Gegner 3 würdeloseste Fouls, Zeitspiel, Behinderung und Eingriff durch Wechselspieler bei Ecken.
"Chemie-Schweine" wurde zurecht gerufen.

Bester Mann:


dank an Deeva.de

Neben vielen anderen topfitten Spielern fischen wir uns Timm Kreibich raus. Er agierte am auffälligsten. 

Die Liga