Ausgerechnet am letzten Spieltag der
Hinrunde fing sich der FCM unerwartet eine derbe Klatsche ein. Hatten
wir uns gegen Leipzig noch so gut geschlagen und gegengehalten, so
mussten wir heute mit ansehen, wie es aussieht, wenn ein Spitzenteam
einen Verbandsligisten auseinander nimmt. Auch in dieser Höhe muss man
konstatieren, geht der Sieg in Ordnung. Der FCM war anscheinend schon im
Weihnachtsurlaub. Hatte den Mund zu voll genommen, als sie uns Fans noch
ein Geschenk versprachen...
Mit Jena kann man wohl, ohne
Wahrsager zu sein, bestätigen, dass es der einzige und überzeugende
Titelaspirant der Oberliga ist. Was diese Mannschaft heute geboten hat,
ließ unsere Gegenspieler in Blau-Weiß während des gesamten Spiels zu
Eissäulen erstarren, und das lag nicht an der Frosttemperatur.
Gleich nach vier Minuten klingelte es im Gehäuse hinter Buri, nachdem
eine Ecke im zweiten Versuch abgestaubt wurde.
Bevor zehn Minuten rum waren, lagen wir auch schon zwei Tore zurück.
Einen laschen Freistoß vors FCM-Tor wollte Buri locker aufnehmen, er
griff jedoch am sicher gewähnten Ball daneben und das rote Ding
plumpste rein. Sicherlich war der Boden gefroren und die Schneereste
sorgten für unberechenbare Ballbewegungen, aber das hätte Buri wissen
können. Trotzdem sollte dem Schlussmann kein Vorwurf gemacht werden,-
diese Erfahrung macht wahrscheinlich jeder mal durch. (Und ob nun vier
oder fünf zu Null...)
Doch ab jetzt ahnten wir schon, dass das heute nicht unser Spiel werden
würde. Der FCM kam zu keiner nennenswerter Chance und nicht mal zu
bestaunenswerten einzelnen Spielzügen. Ein Aufbäumen wurde vermisst.
Der Sturm war absolut enttäuschend! Lag es an den fehlenden Wirbelwind
Woitha? Stattdessen fing sich Dürstel eine Rote Karte ein (40.). Warum,
das blieb dem Außenstehenden fremd. Vielleicht ist ja der Schieri jetzt
reicher...
Aber ob mit oder ohne Zutun des Referees: Jenas Rezept bestand darin,
unsere Spieler früh zu attackieren und einfach nur die Nervosität und
fehlerhafte Spielweise des Clubs auszunutzen. Wenn die Thüringer den
Ball in den eigenen Reihen führten, bestachen sie zugegebenermaßen
durch Schnelligkeit und technische Sicherheit. Dabei hatte man nicht mal
das Gefühle, dass Carl Zeiss mit voller Power spielte. Der FCM
ohne Konzept, mit frühen Ballverlusten, Nebenherrennen und kopflosem
Agieren schon in der Abwehr. Immer ein Schritt langsamer.
In Hälfte zwei bestätigte der Gegner seine kaltschnäuzige
Überlegenheit. Durch spritzige Pässe und gekonnte Heber legten die
doch tatsächlich sage und schreibe drei Tore nach. Der Club am Rand der
Selbstaufgabe, seine Fans nur noch beschäftigt mit trotzigem
Dauergesang und Glühweintrinken.
Am Ende konnte man insgesamt zweieinhalb Chancen für den Club zählen,
aber die Schüsse gingen knapp vorbei.. Jenas Torhüter berührte den
Ball nur, wenn er ihn aus dem Aus holte.
Abhaken.
Und es bleibt dabei wie in früheren Jahren: Gegen Jena verlieren wir
nur noch.
Schade, dass mit dieser beschämend
hohen Heimniederlage die erfolgreiche Hinrunde damit einen kleinen Makel
erhielt. Es bleibt nur die Frase: Verlieren kann man (gegen Jena), aber
nicht so!
Hoffentlich werden wir in der Rückrunde mal wieder ein Spiel gewinnen,
damit es nicht noch knapp wird...
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