Tiedemann schreibt:

Hoffmann: Ergebnis wirft uns nicht um
FCM-Coach Martin Hoffmann nahm den Rückschlag nicht allzu tragisch: "Wir können mit diesem Ergebnis leben, es wirft uns nicht um, weil wir insgesamt viel weiter sind als vor Saisonbeginn erwartet." Was den Spielverlauf anbetraf, so sparte der 47-Jährige allerdings nicht mit Kritik: "Ich muss der Mannschaft vorwerfen, dass sie nichts aus der Überzahl gemacht hat und sich stattdessen auskontern ließ. Hinzu kamen Riesenfehler in der Defensivabteilung."

Doch der Reihe nach: Die Teams taten sich auf dem tiefen, rutschigen Boden von Beginn an schwer, weitere Regenschauer im Verlauf der Partie verschlechterten den Zustand des "Rasens" im spärlich gefüllten Westsachsen-Stadion zusätzlich. Dennoch boten sich in der ersten Hälfte hochkarätige Chancen, wobei die Mehrzahl klar auf Seiten der Gastgeber lag. Doch Burmeister reagierte jedes Mal glänzend (3./7./16./20.), während der Club auf der anderen Seite im Abschluss zu unentschlossen zu Werke ging. Weder Kühne (5.) noch später Schulz (30.) konnten Zwickaus Nummer eins, den insgesamt wenig geprüften Ex-Magdeburger Mark Mewes, überwinden. Zu diesem Zeitpunkt stand es allerdings schon 1:0, als Arzt nach einem Lattenknaller abstaubte (22.).
Aufregung dann im FSV-Lager nach 41 Minuten, als Böckel wegen wiederholtem Foulspiel vom Platz musste. Doch dieses Handicap machten die Westsachsen im weiteren Verlauf mit großem Einsatzwillen wett. Noch vor der Pause wäre das 2:0 gefallen, hätte nicht erneut Burmeister gegen den durchgebrochenen Köcher prima aufgepasst.
Auch nach dem Wechsel blieb der FSV die aktivere, die engagiertere Mannschaft und wurde durch einen satten Chudzik-Schuss von der Strafraumgrenze ins lange Eck zum 2:0 belohnt (52.). Hoffnung keimte auf, als Kreibich einen an Kühne verursachten Foulelfmeter zum Anschlusstreffer verwandelte (55.).
Doch es war nicht der Tag des FCM. Bestes Beispiel Benny Woitha: Am sonst so quirligen Wirbelwind lief das Spiel fast völlständig vorbei. Auch anderen FCM-Stützen unterliefen diverse "Stockfehler". Zugute halten muss man den Akteuren die miserablen Platzverhältnisse. Nach dem 3:1 durch eine feine Einzelleistung von Weiß, der sich gegen Kallnik behauptete und dann Burmeister tunnelte, war das Match gelaufen (62.), das zweite Magdeburger Tor durch Banser (von einem Abwehrspieler angeschossen) nur noch Ergebniskosmetik (77.).
Apropos Banser: Der FCM hatte vergessen, den eingewechselten Stürmer auf dem Spielberichtsbogen zu vermerken. Jetzt drohen seitens des NOFV eventuell noch Konsequenzen ...
Für Burmeister bedeuteten die jüngsten beiden Partien indes eine ganz neue Erfahrung. Sechsmal musste er hinter sich greifen, genauso oft wie in den ersten elf Spielen (!) zusammen. "Das beunruhigt mich keinesfalls. Unser Trainer hatte zudem schon länger darauf hingewiesen, dass auf uns auch schlechtere Zeiten zukommen werden. Für nächsten Sonnabend gegen Pößneck habe ich mir fest vorgenommen, wieder zu Null zu spielen und eine neue Serie zu starten", strahlte der 20-Jährige Optimismus aus.

FSV: Mewes - Krauß - Vogel, Findeisen, Chudzik, Gerloff, Böckel, Arzt (41. Schmidt), Köcher, Weiß (79. Troche), Düring (61. Papp)

FCM: Burmeister - Kallnik - Bengs, Probst (66. Uffrecht), Kullat, Schulz (46. Banser), Stary (56. Prosovsky), Kreibich, Woitha, Kühne, Holze

Schiedsrichter: Kaiser (Werben). Zuschauer: 1438. Tore: 1:0 Arzt (22.), 2:0 Chudzik (52.), 2:1 Kreibich (55./Foulelfmeter), 3:1 Weiß (62.), 3:2 Banser (77.). Gelb: Böckel, Düring / Probst, Kühne, Banser, Woitha, Bengs. Gelb-Rot: Böckel (wiederholtes Foulspiel/41.).

Von Uwe Tiedemann"