Beginnt jetzt die Siegesserie?
Und wieder ein scheinbar knappes Ergebnis! Unser
FCM, der heute als weißes Ballett aufgelaufen war, hat im ersten
Punktspiel nach Duisburg dank eines Banser-Doppels die drei Punkte
gesichert. Die Fans waren zwar zufrieden, verwöhnt wurde man jedoch
nicht. Man wünscht sich eben doch ab und zu mal ein deutlicheres Ergebnis
am Ende eines Spiels gegen solch schwache Mitstreiter wie Pössneck oder
Laubegast. Dann wären nämlich etwas weniger Risiko und mehr Lockerheit
im Spiel. Am heutigen sechsten Spieltag
sollte sich zeigen, in welche Richtung sich der Club entwickelt. Weder
Fisch noch Fleisch war nämlich der bisherige Saisonverlauf. Eine
vorzügliche Leistung war erst gegen Duisburg zu konstatieren. Also hoffte man auf eine
Signalwirkung von diesem DFB-Spiel, in dem der Club gezeigt hat, dass bei
voller Konzentration hohes Spielvermögen abrufbar ist.
Gegen Pößneck
zog sich dann Heynes Team heute auch ordentlich aus der Affäre.
In der ersten Hälfte hatte der
FCM schon früh eindeutige Chancen, in Führung zu gehen. Kreibich verzog das
erste mal nach sieben Minuten freistehend vor der Thüringischen Kiste.
Die Blau-Gelben wachten jetzt langsam auf, übernahmen sogar phasenweise
große Spielanteile. Was jedoch bis dato nie geschafft wurde, war eine
einzige zwingende Aktion der Gäste. So diente das Gekicke Beerchen
allenfalls als Aufwärm- und Trainingseinheit. Unsere Defensive-Abteilung
kaufte den harmlosen Angreifern meistens schnell den Schneid ab.
Aber was war vorne los? Die Führung wollte und wollte nicht gelingen.
Hingucker gab's genug.
Ein
lang gezogener FCM-Freistoß (23.) von rechts z. B. ging durch die
Pößnecker Hintermannschaft und wurde nicht abgewehrt. Die Murmel ging schnurstracks
in Richtung lange Ecke, alle hatten den Torjubel auf den Lippen, - aber
was war das? Das Ding prallte an den Innenpfosten und wieder zurück aber
es ging nicht rein.
Im weiteren Spielverlauf blieb auf einmal Pößneck zumeist im Ballbesitz.
Der FCM ließ sie zwar spielen, aber nicht in den Strafraum gelangen. So wurde
Banser vor der Pause unter anderem ein schöner Konter ermöglicht, den er
gekonnt aus dem Lauf abschloss. Der Torwart hatte den Schuss nicht, aber
diesmal stand die
Unterkante der Latte "goldrichtig". Und wieder ging der
Ball (schier unmöglich) nicht rein. Zum Verrücktwerden. Sollte sich das noch rächen?
Das nicht.
Trotzdem konnte es nicht darüber
hinwegtäuschen, dass das Spiel viele nicht von der Stufe riss.
Halbzeitpfiff.
Der Zwischenstand zur Pause war alles andere als
beruhigend. Wie und wann sollten endlich die Tore gemacht werden, und
durch wen?
Natürlich durch Banser! Der Mann mit der Rückennummer 22 war zum Glück
in zwei Situationen genau an der richtigen Stelle, um das Spiel zum Siege
zu führen. Nach einer Stunde stand er am langen Pfosten und schob gekonnt
eine lange Hereingabe ein.
Eine Viertelstunde später "wühlte" er ein Tor heraus. Immer
wieder dieser Banser.
Andere Stürmer wie Kreibe (ihm fehlt ein echter Mitspieler) und Siemke
(ließ sich im Konter den Ball noch ablaufen) und vor allem Kühne (der
sich oft zu schnell wegdrücken lässt) blieben glücklos. So
beeindruckend also Bansers persönliches Torekonto ist, so zeigt sich
immer mehr, dass diese Sturmspitze nicht ersetzbar scheint.
Andere Spieler zeigen zu unkonstante Leistungen. Neumann scheint oft zu
oberflächlich, verliert manches mal den Ball durch individuelle Fehler,
Kalle spielt zu unauffällig. Daran sollte man pfeilen. Benny Woitha
zeigte auf der Außenbahn endlich mal wieder eine ansprechende Leistung .
Dabei sollte es bleiben.
Kurz
vor Abpfiff des lahmen Spiels beim Stand von 2:0 dachte niemand mehr, dass
dieser Sieg noch gefährdet werden könnte. Dafür spielte Pößneck mit
viel zu wenig Druck. Aber mit Nachlässigkeit und Unkonzentriertheit lud
der FCM die Gäste einfach noch mal zu einem mustergültigen Kopfballtor
ein (80.). Der Club war in der Situation einfach lauffoul. Dabei sah der
Anschlusstreffer wie ein Tor in Zeitlupe aus.
Natürlich machten sich die Kleinstädter jetzt wieder Hoffnung. Eine
unnötige Entwicklung am Ende der Begegnung. Und so kam es wie (fast)
kommen musste: Wieder Angriff Pößneck, unvermögende FCM-Gegenwehr, ein
Stürmer gelangte in den Strafraum und wurde "mustergültig" von
Prester gelegt. Selbst viele Heimfans dachten sich, dass dies ein klarer
Elfer war. Aber zum allergrößten Glück ´interpretierte´ der Schiri
diese Situation als nicht strafstoßreif. Und er gab noch eins oben drauf:
Nach rudelhaftem Protest der Gäste vergab er Rot und pfiff ab. So kann's
auch gehen. Heimsieg! Alles wartet nun auf
den ersten Auswärtssieg (in Auerbach, Samstag 14 Uhr)!
Kindische Szenen spielten sich in der Fankurve ab: Da
wurde für oder gegen Leipzig gesungen, dann stritt man lauthals darüber,
dann flippte ein Fuzzi aus, weil keiner auf ihn hörte, mitzusingen, dann
wollten einige Olli unterwürfigst überreden, auf den Zaun zu steigen,
der wiederum hartnäckig blieb und die BG gewähren ließ... Versteh das
einer.
Wir werden
wohl zu alt.
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