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Halberstadt in die Schranken verwiesen

         
1. FC Magdeburg - Germania Halberstadt   3 : 0


Na also! 

Who the fuck is Halberstadt, möchte man nach dem Spiel fragen.
Das leidige "Gespenst", das in der Oberliga umging, wurde im Magdeburger Grubeground vom weißen Ballet erlegt. Keine Chance hatte Lieberams Truppe, um auch nur ansatzweise das Spiel gleichwertig aussehen zu lassen. Da fragt man sich doch, wie dieser Gegner aus dem Harzvorland derart gut in der Tabelle dastehen kann. Oder müsste der FCM viel weiter oben postiert sein? Nun, wenn man die heutige souveräne Leistung der Blau-Weißen so betrachtet, dann ist eine satte Steigerung dann auch durchaus zu erwarten. Dabei musste sich heute auch keiner verausgaben... Doch bevor man auf schon auf die nächsten Siege schielt, sei das heutige Spielchen kurz beleuchtet.

Bei wunderschönstem Fußball-Sonntags-Wetter und vor einer prächtigen Heimspielkulisse war der FCM heute an der Reihe, das aus sportlicher Sicht für die Stadt erfolgreiche Wochenende komplett zu machen. Gegen den unangenehm abwehrstarken Aufsteiger war ein Sieg angesagt!
"Von absolutem Vorteil für den Club wäre natürlich ein frühes Tor." Die Worte an den Nachbarn wurden noch nicht mal ausgesprochen, da klingelte es im Gebälk der Schwarz-Roten. Torschütze: Fait Banser. Entstehung: Ein scharf geschlagener Kreibich-Freistoß ging in Richtung linke, die Torwartecke. Der Schlussmann stellte sich auch darauf ein, doch pfeilschnell schlug auf dem letzten Meter der Banser dazwischen und schob rechts ein. Vom Feinsten. Keine Chance für HBS. Nach 5 Minuten stand es 1:0.
Was sich Halberstadt im Laufe der ersten Hälfte dann leistete, war ein Offenbarungseid. Außer einem frühen Freistoß, schienen sie total verunsichert, harmlos und verbandsligareif. Sie probierten alles, um irgendwie ins Spiel zu finden. Was dabei heraussprang, waren übermütige und  unbedachte Aktionen. Es schien, als sollte es ein leichtes Spielchen für den FCM werden, der sich seinerseits auch im weiteren offensiv ausrichtete. Man profitierte natürlich von etwas mehr Platz.
So folgten mehrere sehenswerte Aktionen der Gastgeber. Nach einer schnellen Kombination (17. min.) mit direktem Zug in die Spitze, nimmt schließlich Banser den Ball im Lauf an und zieht aus 15 Metern ab, - leider nur knapp daneben. Nur zehn Minuten später köpft Grundmann nach Ecke an die Latte. Es war wohl nur eine Frage der Zeit...
Die war in der 33. Minute gekommen, als Linksschütze Kreibich einen Abwehrpatzer im Strafraum gnadenlos ausnutzte und einlochte. Erfreulich, dass er sich diesen Treffer gleich im ersten Spiel nach seiner Sommergrippe erkämpfte. So was tut gut. 
Wann wird sich aber Kai Kühne mal wieder in die Torschützenliste eintragen? Die Chance dazu hatte er auf dem Silbertablett serviert bekommen: Mit langem Steilpass durch die Abwehrreihen wurde er bedient (43.), hatte keinen Gegenspieler, außer dem Torwart, und viel Zeit. Was er daraus machte, war ein verunglückter Heber. So schoss er dem Schlussmann nur in die Arme. Schade.
Nach Kalles anschließenden Draufschuss, der knapp das Tor verpasste, pfiff der Schieri zur Pause. 

In der Halbzeit hatte man Zeit, Interviews zu geben (Oli rechts) oder das neue Programmheft durchzublättern. Mit modernem Format und qualitativ besseren Papier präsentiert sich der Verein nunmehr direkt und eigenverantwortlich. Inhaltlich kann man die Lektüre freilich nicht neu erfinden. Dennoch vermittelte das Heftchen einen recht passablen und zeitgemäßen Eindruck, - es war kurz nach Spielbeginn bereits ausverkauft. Schön, dass die Einnahmen jetzt komplett in die Vereinskasse gelangen. Wehmutstropfen an der Sache bleibt wohl, dass die langjährigen FCM-Partner Volkmar Laube (MDprint) bzw. das Fanprojekt um Roland Uhl in Sachen Druck und Verlag anscheinend nicht mehr im Boot sind (was auch mittels freier Seite im neuen Heft verdeutlicht werden sollte)...Stattdessen wurde mit dem regionalen Druckerei-König Storbeck ein neuer Partner gewonnen, der dem Verein bessere Konditionen geboten hat. Tja, Marktwirtschaft. 

Aber ein Fehler wurde trotzdem von Wurzel entdeckt: Die Oberligatabelle enthielt nur 17 Teams. Es fehlt unser nächste Punktelieferant, Erfurt-Nord! 

Der heutige Punktelieferant musste aber noch eine Halbzeit ran, bevor sie wieder nach Hause durften. Und man sah wieder ein Team von Liebe, das nicht wirklich Mittel fand, um dem Club gefährlich zu werden. 
Auf der Gegenseite gab's Konkreteres: Banser wird steil in Szene gesetzt, trifft den Ball jedoch nicht richtig (47.). Wo bleibt das 3:0? Chancen jetzt im Minutentakt.
Da versucht es Kalle, hält mit Schmackes drauf, doch der neue Torwart hält. Die Zuschauer waren's trotzdem zufrieden. Das Spiel verlief ganz nach unserem Geschmack, da man eigentlich keine Angst haben musste, Gegentreffer zu kassieren. Einzig hervorzuhebende Chance wurde von den Gästen in der 61. min. geboten. Das Ding wurde versiebt. Später durfte sich Beer mit einer guten Parade seine Brötchen verdienen. Ansonsten war's das mit der Halberstädter Herrlichkeit.
So konnte sich der Club eigentlich nur selbst ärgern, was er auch tat. Benny Woitha musste mit Rot vom Platz (65.). Hintergründe konnte man nicht mitbekommen.
Nach insgesamt gutem Spiel krönte Kapitän Kallnik seine Leistung mit einem eigenen Tor. Nach Doppelpassspiel aus dem Bilderbuch stand er frei vorm Tormann, konnte sich die Ecke aussuchen. Er nahm die rechte und feierte vor der Fankurve.

Das war auch gleich der Endstand. Relativ eindeutig, nicht unbedingt erwartet, aber völlig verdient. 

So kann's weiter gehen, 
1. FC Magdeburg!

Noten
Abwehr 2 bis auf Unkonzentriertheiten in der Schlussphase ließen sie nichts anbrennen

1 - sehr gut
2 - gut
3 - ging so
4 - mit Patzern
5 - schlecht

Mittelfeld 1 Überlegen und fest in FCM-Hand
Sturm 2 Auch mal andere Schützen als Banser
Clubfans 3 das laue Spätsommerwetter...
Gegner 4 wer hat Angst vor Germania?

Bester Mann:

 

Heute war es eine reine und reife Teamleistung, keiner tat sich hervor.