Bei
wunderschönstem Fußball-Sonntags-Wetter und vor einer prächtigen
Heimspielkulisse war der FCM heute an der Reihe, das aus sportlicher Sicht für
die Stadt erfolgreiche Wochenende komplett zu machen. Gegen den unangenehm
abwehrstarken Aufsteiger war ein Sieg angesagt!
"Von absolutem Vorteil für den Club wäre natürlich ein frühes
Tor." Die Worte an den Nachbarn wurden noch nicht mal ausgesprochen, da
klingelte es im Gebälk der Schwarz-Roten. Torschütze: Fait Banser. Entstehung:
Ein scharf geschlagener Kreibich-Freistoß ging in Richtung linke, die
Torwartecke. Der Schlussmann stellte sich auch darauf ein, doch pfeilschnell schlug
auf dem letzten Meter der Banser dazwischen und schob rechts ein. Vom Feinsten.
Keine Chance für HBS. Nach 5 Minuten stand es 1:0.
Was sich Halberstadt im Laufe der ersten Hälfte dann leistete, war ein
Offenbarungseid. Außer einem frühen Freistoß, schienen sie total
verunsichert, harmlos und verbandsligareif. Sie probierten alles, um irgendwie
ins Spiel zu finden. Was dabei heraussprang, waren übermütige und
unbedachte Aktionen. Es schien, als sollte es ein leichtes Spielchen für den
FCM werden, der sich seinerseits auch im weiteren offensiv ausrichtete. Man
profitierte natürlich von etwas mehr Platz.
So folgten mehrere sehenswerte Aktionen der Gastgeber. Nach einer schnellen
Kombination (17. min.) mit direktem Zug in die Spitze, nimmt schließlich Banser
den Ball im Lauf an und zieht aus 15 Metern ab, - leider nur knapp daneben. Nur
zehn Minuten später köpft Grundmann nach Ecke an die Latte. Es war wohl nur
eine Frage der Zeit...
Die war in der 33. Minute gekommen, als Linksschütze Kreibich einen
Abwehrpatzer im Strafraum gnadenlos ausnutzte und einlochte. Erfreulich, dass er
sich diesen Treffer gleich im ersten Spiel nach seiner Sommergrippe erkämpfte.
So was tut gut.
Wann wird sich aber Kai Kühne mal wieder in die Torschützenliste eintragen?
Die Chance dazu hatte er auf dem Silbertablett serviert bekommen: Mit langem
Steilpass durch die Abwehrreihen wurde er bedient (43.), hatte keinen
Gegenspieler, außer dem Torwart, und viel Zeit. Was er daraus machte, war ein
verunglückter Heber. So schoss er dem Schlussmann nur in die Arme. Schade.
Nach Kalles
anschließenden Draufschuss, der knapp das Tor verpasste, pfiff der Schieri zur
Pause.
In
der Halbzeit hatte man Zeit, Interviews zu geben (Oli rechts) oder das neue
Programmheft durchzublättern. Mit modernem Format und qualitativ besseren
Papier präsentiert sich der Verein nunmehr direkt und eigenverantwortlich.
Inhaltlich kann man die Lektüre freilich nicht neu erfinden. Dennoch
vermittelte das Heftchen einen recht passablen und zeitgemäßen Eindruck, - es war
kurz nach Spielbeginn bereits ausverkauft. Schön, dass die Einnahmen
jetzt komplett in die Vereinskasse gelangen. Wehmutstropfen an der Sache bleibt wohl,
dass die langjährigen FCM-Partner Volkmar Laube (MDprint) bzw. das Fanprojekt
um Roland Uhl in Sachen Druck und Verlag anscheinend nicht mehr im Boot sind
(was auch mittels freier Seite im neuen Heft verdeutlicht werden
sollte)...Stattdessen wurde mit dem regionalen Druckerei-König Storbeck ein
neuer Partner gewonnen, der dem Verein bessere Konditionen geboten hat. Tja,
Marktwirtschaft.
Aber
ein Fehler wurde trotzdem von Wurzel entdeckt: Die Oberligatabelle enthielt nur
17 Teams. Es fehlt unser nächste Punktelieferant, Erfurt-Nord!
Der
heutige Punktelieferant musste aber noch eine Halbzeit ran, bevor sie
wieder nach Hause durften. Und man sah wieder ein Team von Liebe, das nicht
wirklich Mittel fand, um dem Club gefährlich zu werden.
Auf der Gegenseite gab's Konkreteres: Banser wird steil in Szene gesetzt, trifft
den Ball jedoch nicht richtig (47.). Wo bleibt das 3:0? Chancen jetzt im
Minutentakt.
Da versucht es Kalle, hält mit Schmackes drauf, doch der neue Torwart hält.
Die Zuschauer waren's trotzdem zufrieden. Das Spiel verlief ganz nach unserem
Geschmack, da man eigentlich keine Angst haben musste, Gegentreffer zu
kassieren. Einzig hervorzuhebende Chance wurde von den Gästen in der 61. min.
geboten. Das Ding wurde versiebt. Später durfte sich Beer mit einer guten
Parade seine Brötchen verdienen. Ansonsten war's das mit der Halberstädter
Herrlichkeit.
So konnte sich der Club eigentlich nur selbst ärgern, was er auch tat. Benny
Woitha musste mit Rot vom Platz (65.). Hintergründe konnte man nicht
mitbekommen.
Nach insgesamt gutem Spiel krönte Kapitän Kallnik seine Leistung mit einem
eigenen Tor. Nach Doppelpassspiel aus dem Bilderbuch stand er frei vorm Tormann,
konnte sich die Ecke aussuchen. Er nahm die rechte und feierte vor der Fankurve.
Das
war auch gleich der Endstand. Relativ eindeutig, nicht unbedingt erwartet, aber
völlig verdient.
So kann's
weiter gehen,
1. FC Magdeburg!