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Sensation verpasst

         
1. FC Magdeburg - MSV Duisburg
               3:4 n. E.  



Leider hat es nicht geklappt. Der kleine FC Magdeburg verpasste nur um Haaresbreite das Weiterkommen im DFB-Pokal. Um so ärgerlicher ist die Tatsache, dass ein ideenloser und langweilig spielender Bundesligist mit sehr viel Dusel und nur durch unser Nervenflattern im Elfmeterschießen weiterkam. So kann Fußball sein. Was gegen die Bayern noch gelang, ist wahrscheinlich für Duisburg eine Warnung gewesen. Sie schienen im Elferschießen abgeklärter.

 



 

 

 

Riesen Stoffbanner zu Beginn

gute Stimmung

 

 

Die Begegnung zwischen Oberligist und Profis vor (un)erwartet großer Kulisse in Magdeburg war alles andere als eindeutig. Der FCM, taktisch ordentlich eingestellt, hielt von Anfang an die Abwehrreihen sauber. Ein glänzend aufspielender Prest ging keine Risiken ein und hielt die Duisburger Stürmer stets auf Abstand. Selbstverständlich spielten sie schöner, technisch ausgereifter. Besonders ihre ca. drei ersten Angriffe über rechts waren höchstgefährlich. Doch spätestens kurz vorm Tor hatte der Club immer rechtzeitig ein Beinchen dazwischen. Nach einer Viertelstunde Bedrängung gestaltete sich das Spiel offener. Nach einer halben Stunde gar (ein Zebraspieler musste nach Tätlichkeit mit Rot runter) übernahm der FCM das Zepter des Handelns. 

 

MSV hatte es sich wohl leichter vorgestellt. Die exakt 5962 Zuschauer sorgten für brillante Heimspielstimmung, so wie sie wohl in Aue, Erfurt oder Halle nie erreicht würde. Und dabei hatte man auch den Magdeburgern ob des blassen Gegners nur wenig Resonanz vorausgesagt.
Bis zum Halbzeitpfiff tat sich u. a. Kühne durch schnelles Konterspiel hervor, hatte sogar eine klare Chance, als er solo bis vor das Duisburger Gehäuse rannte und letztendlich aus spitzem Winkel daneben schoss. Weitere gute Aktionen zeigten Kreibich per Freistoß und Probst mit Schlenzer Zentimeter über das Dreiangel. 
Jetzt sahen die Gäste regelrecht überfordert aus. Ein Verlegenheitsangriff wurde zwar noch mal gefährlich, doch ging die Murmel zum Glück über Beers Kiste.

 


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Rund um gut gelaunt ging es in die erste Pause. Die Spieler aus Magdeburg gingen mit breiter Brust vorbei an der proppevollen Fankurve.


Duisburger Auswärtsfans waren äußerst verhalten, zeigten Respekt

Etwas niveauärmer verlief die zweite Hälfte. Die Angriffsoffensive der Profis verpuffte schnell. Magdeburg setzte nur noch Akzente durch Gegenstöße. Doch waren diese immer wieder verheißungsvoll. Kreibich und Banser hatten hier zwei, drei gute Anläufe. Duisburg hingegen schien mit Ablauf des Spiels zunehmend zu verzweifeln. Ihre Versuche über rechts oder per Steil- oder Doppelpässen, ihr Einsatz eines starken, wieselflinken Schwarzen oder über Hintenrum und ständigem Neuaufbau nützten überhaupt nichts. Man kann es nur wiederholen: Die Abwehr um Prest schien  konsequent, kompromisslos, strahlte Sicherheit aus. Zilles Schwiegervater meinte, mit der gezeigten Leistung müsste man eigentlich in der Oberliga weitaus besser dastehen, alles eine Konzentrationsfrage.

Auch nach regulärer Spielzeit stand es 0:0. Auf gings in die Verlängerung. Keins der Teams zeigte Ermüdungserscheinungen. Durch Heyne wurde Siemke gebracht.
Zwei mal 15 Minuten - und noch immer stand kein Sieger fest. Dieses Resultat war völlig korrekt. Langsam fragte man sich, ob der FCM nicht doch besser daran täte, den Sack zuzumachen und sich nicht aufs Entscheidungsschießen einzulassen...

...doch so sollte es kommen: Was keiner den Amateuren zugetraut hat, trat ein: Es musste das Glück entscheiden über das Weiterkommen. Zum Entsetzen aller Magdeburger ging der erste Elfer von Kreibe gleich drüber. Mist! Damit hatte der MSV einen Vorteil. Es schien bereits entschieden. Doch nein, da war ja noch Beerchen. Er verhinderte das dritte Tor für Duisburg. Alles wieder offen. Freude pur. Aber es sollte uns wieder der Atem gefrieren: Presters Schuss-Ecke wurde vom Ruhrpott-Torwart geahnt. Jetzt nützte es nichts mehr dass Kalle versenkte. Dies tat nämlich der letzte Westdeutsche ebenso und es war zu Ende. 
Duisburg gewann mit viel Dusel die erste DFB-Pokalrunde gegen Magdeburg.


Letztlich überwog selbstverständlich die Enttäuschung. Man suchte Fehler in der Wechselpolitik Heynes oder monierte die Elferschüsse. Vielleicht hätte man das Spiel auch in der Spielzeit entscheiden können. Was für ein Geldsegen haben wir verpasst. Ärgerlich.
Doch auf der anderen Seite muss sich immer wieder vor Augen führen, wer hier mit welchem Alterschnitt wo und für wieviel spielte. Für Dusiburg wäre die Katastrophe absolut sicher gewesen. Sie sind mit nem blauen Auge davon gekommen.
Das ordentlich gefüllte Grubestadion wurde endlich mal wieder ein Hexenkessel. Pausenloses Anpeitschen und gemeinsame Stimmungsmache bewiesen, dass es wohl doch nie so ganz ohne Fußball in der Stadt geht!

Noten
Abwehr 1 gut aufgelegt

1 - sehr gut
2 - gut
3 - ging so
4 - mit Patzern
5 - schlecht

Mittelfeld 3 viel Geplänkel
Sturm 3 ein Tor, das wär's gewesen...
Clubfans 1 bei vernünftigen Gegnern erwachen die stimmgewaltigen Magdeburger jedes Mal
Gegner 3 fanden keine Mittel

Bester Mann:

Christian Prest

Die tragische Figur. Bester Mann auf dem Platz aber sein Elfer wurde gehalten.