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FCM mit Leistungsabfall

         
      Eintracht Sondershausen - 1. FC Magdeburg 
                        1 : 1    

 

Was ist das nur für ein wechselhafter FC Magdeburg? Da wurde gegen Cottbus schneller Offensivfußball geboten, man ließ Ball und Gegner laufen...

Und wenn man das nun mit dem heutigen Spiel vergleicht, so muss man sich wundern. Warum schafft es das Team nicht, ein gleichbleibendes Niveau zu halten, warum schadet man sich selbst durch unklare Taktiken, warum ist der Trainer damit dann auch noch so einfach zufrieden?


 

 

 

 

 


Nach einer mühseligen Fahrt in das thüringische Kleinstädtchen, bei der man nie genau weiß, wie man am günstigsten hingelangt, beschaute man eine äußerst unspektakuläre Partie. Noch dazu fand man sich wieder hinter dem engmaschigen Zaun zusammen, wo alle standen. Und man ärgerte sich gemeinsam über diese Sichtverhältnisse.

(Clubfans aus der Gegend des 
Kyffhäusers hatten ihr "Heimspiel")

 

Keine Glücksbringer 

Wie sich zeigte, hatte der Club diesmal daran gedacht, seine grün-roten Alternativ-Trikots  mitzunehmen.

Beim Auflaufen war man auch sehr  siegeszuversichtlich...

Das Spiel begann:

Sondershausen hatte zwar die Seitenwahl verloren, war aber dafür mental zuerst auf dem Platz, sie fanden irgendwie ganz gut ins Spiel. Dabei standen sie zunächst erwartungsgemäß ziemlich defensiv, schickten aber ein ums andere mal einen Stürmer auf die Reise in die FCM-Hälfte. Der Club schaffte es im Folgenden nie ganz, diesen Gegner zu beherrschen, geschweige denn, eigene glasklare Chancen herauszuspielen. Die Konsequenz war, dass man die Thüringer durch eigene Fehler in der Abwehr regelrecht aufbaute und anlockte. Und ob es nur uns auffällt oder nicht: Kai Kühne fiel in den ersten fünf Minuten vier mal hin, nachdem er je Gegnerkontakt hatte.
Leider wurschtelte sich der Club weiter am Spiel entlang. Man ließ sich provozieren, hatte seine Nerven nicht im Griff, verlor Zweikämpfe. 

Eine halbe Stunde nach diesem ungeordneten Beginn folgte auch, was keiner für möglich hielt, die kalte Dusche: Ein langer und hoher Ball auf halbrechts hebelte unsere Abwehr aus, ein Sondershäuser in unserem Strafraum schob flach aber durchaus haltbar an Beer vorbei ein. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! War man hier im falschen Film, fragte man sich! Blamiert sich der Favorit beim Abstiegskandidat? Wo blieb unser Selbstbewusstsein? 

Aber es war ja zu dem Zeitpunkt noch alles offen. Findet der Club ins Spiel?
Jetzt, nach dem Rückstand, schien der FCM erstmal vollends eingebrochen. Sondershausen drückte auf den zweiten Treffer, hätte fünf Minuten nach ihrem 1:0 bei einer ähnlichen Situation noch nachlegen können. 

Seitens der Gäste (des FCM) ging nach vorn gar nichts (die erste Chance nach 7 Minuten durch einen Freistoß!). Immer wieder lief man sich auf der linken Seite fest, vernachlässigte Flügelwechsel. Auch Banser ist auswärts keine große Hilfe, von ihm war bis auf eine kleine Tätlichkeit in der 37. (durch Nachtreten im Liegen nach grobem Foul) nichts zu sehen. Knapp an Rot vorbeigeschrammt nahm ihn Heyne kurz darauf raus, für Schmeißer. Andre Schmeißer, der also heute seine einmalige Chance erhielt, konnte sich theoretisch beweisen. Was dabei heraussprang, war grottenschlecht. Müde, behäbig und untrainiert, so wirkte sein Spiel. Im Vergleich zu früheren erfolglosen Einsätzen musste man sogar noch eine Verschlechterung feststellen. Leider die Wahrheit.

Völlig unvermutet gelang dem Club vor Pause dann doch noch der Ausgleich. Kai Kühne machte wieder alles gut, verwandelte eine Art Konter, bezwang Torhüter Menzel im Vorbeilaufen. War das das Signal zum Siegeszug?
Nun, zunächst gab der Amateur-Schiri das Signal zur Halbzeitpause.

In Hälfte Zwei war es dann halbwegs so weit. Der Club wachte auf und beschäftigte die Heimmannschaft besser. Viele Zweikämpfe, Kurzpassspiele und Ecken zwangen die Gastgeber zum Rückzug und zur Abwehrschlacht. Dies taten sie so geübt, dass der Club sich förmlich aufrieb. Kreibich, Stary, Beise versuchten ihr Bestes und stießen immer wieder nach vorn, um wenig später irgendwie aufgehalten zu werden. Die Defensive-Reihen der Thüringer hielt tatsächlich stand. Die Nicklichkeiten nahmen zu. Trauriger Höhepunkt: Neumann, der heute ohnehin schwach und flapsig agierte, griff seinem Gegenspieler an die Gurgel, nachdem er an den Zaun gedrängt wurde. Dafür gab's Rot. Nach der bereits eingefangenen Roten gegen Woitha hätte man ja eigentlich gedacht, dass der Trainer seine ach so jungen Schützlinge auch in Sachen Nervenkostüm und Gelassenheit besser einstellt. Sowas sind nämliche unnötige "Eigentore"!
Peinlich war wenig später auch eine Aktion des mitunter lauffaul wirkenden, aber stets stammgesetzten, Steve Müller: Er fauchte oberlehrerhaft mitgereiste Fans an, sich "zusammenzureißen", als diese lediglich verbal den Gegner beschimpften, so wie es nun mal üblich ist.

Trotz der Tatsache, dass es wie gesagt nun besser lief und der FCM das Spiel völlig beherrschte, gelang kein Tor mehr. Zwar hämmerte Kreibe noch einen Freistoß auf das Gegnergehäuse, mit sensationellem Reflex lenkte Menzel diesen fast unhaltbaren Knaller mit dem Unterarm über die Latte.

Einen seltsamen Schlusspunkt setzte der Trainer: Heyne vollzog nämlich aus Sicht einiger Fans eine unverständliche Einwechslung. In den letzten Minuten, als der Club im Sturm so richtig aufgedreht war, nahm er den immer besser gewordenen Kai Kühne heraus, brachte Uffrecht. Hier muss man sich fragen, was der Club eigentlich will! Frei von jeglichem Druck und Abstiegsgefahr versteift man sich auf einen Punkt bei diesen Freizeitkickern, auf einen Punkt, der nichts bringt?! Warum geht man nicht  etwas mehr Risiko ein? Ist das das Trauma von Zwickau und Oberlausitz?

Fragen über Fragen, die beweisen, dass der Abstand zum Spitzenteam der Oberliga mit neun Punkten auch symbolhaft zur Zeit noch berechtigt ist.    

Noten
Abwehr 3 fand schwer die klare Linie

1 - sehr gut
2 - gut
3 - ging so
4 - mit Patzern
5 - schlecht

Mittelfeld 3 hier fehlt ein personeller Dreh- und Angelpunkt
Sturm 4 hilflos gegen kompakte Abwehrreihen
Clubfans 3 anfänglicher Dauergesang der 250 Magdeburger, ansonsten unterkühlt

Krickel stand nach dem Spiel nach etwas konsterniert hinter Gittern: "Sch..., mit einem Sieg hätten wir Leipzig überholt..."

     
Gegner 3 den habt ihr Euch verdient
     

Bester Mann:

 

niemand