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Umdenken, FCM !

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1. FC Magdeburg   -

  VFC Plauen

0  :   1 

 

 

Der Jugendwahn muss ein Ende haben – neue Männer braucht das Land !

 

So in etwa könnte man das Fazit des heutigen Spiels sehen.

Heyne verblüffte gegen Plauen mit seiner Aufstellung und griff tief in die „Trickkiste“.  Christian Uffrecht in der Abwehr (wann hatte der das letzte mal in der Ersten gespielt?!), Plock und Kreibich als Schaltzentralen im Mittelfeld, dazu ein Sommermeyer und Neumann – so sollte Magdeburgs Mittelfeld die Stürmer Kurbjuweit und Kühne in Szene setzen. - Die Realität sah anders aus!

Schon nach wenigen Sekunden war erkennbar: Plauen schenkte uns nichts, wollte seinen Anschluss an Jena halten.

Bereits in der ersten Minute hatte Reimann einen tollen Seitfallzieher zu bieten (Abseits),- fünfte Minute: Zapyshnyi schießt knapp vorbei - 12. Min.: tolle Aktion von Plauens Sturmführer Reimann, der sich im Rücken von Otte davonschlich und knochentrocken abzog. 

Ja dieser Reimann beeindruckte durch modernes, variables Positionsspiel, setzte gekonnt seinen Körper ein und war wiederholt Sieger gegen unsere Abwehr. Die Plauener überzeugten in den ersten zwanzig Minuten durch enormes Tempo im Mittelfeld und ein Sturmduo Reimann - Zapyshnyi, das, unterstützt von von der Nr. 10 (Popa), den Club vor unlösbare Rätsel stellte.

 

Und Magdeburg?  
Neumann verzog in der vierten Minute mit Flachschuß knapp am Pfosten vorbei, Kühnes Schuss in der 11. Min wurde abgeblockt, - in der 22. Min dann die erste Ecke für den Club, - in der 36. Min  eine halbe Möglichkeit für Sommermeyer - das war's in Halbzeit Eins. Es war  die wohl schwächste erste Halbzeit dieser Saison.

Nach der Pause kamen Banser und Woitha für Uffrecht und Mensch. Heyne vollzog endlich einen taktischen Wechsel, stellte Linksfuß Kreibich auf die ihm angestammte linke Seite, dessen "Blutsbruder" Woitha auf Rechts und Neumann in die Abwehr. Insbesondere Kreibich, an dem das Spiel in der 1. HZ völlig vorbeigelaufen war, blühte nun regelrecht auf.

Ab der 50. Min begann der Club Druck zu machen, Plauen zog sich etwas zurück und setzte auf Konter.  
In der 62. Min. wird Banser von Kreibe in Szene gesetzt, Plauens Keeper ist aber eher am Ball. In der 68. Min.: tolle Einzelaktion von Kreibich, der über links an zwei Plauener vorbeizieht und leider nur den Pfosten trifft. Der Club schien jetzt endlich am Drücker, in der 85. Min. klären die Plauener Abwehrspieler auf der Linie, in der 88. Min gab's noch einen Freistoß aus 25 Meter. Kreibich zwar mit tollem Schuss, leider stand Golle goldrichtig in der Mitte. Plauen hatte noch zwei Kontermöglichkeiten, schaukelte den Sieg routiniert ins Vogtland. Kompliment dem Sieger, der seine Chance nutzte an Jena dranzubleiben.

Und unser 1. FCM ?

Schonungslos offenbarte sich heute eines: Mit dem übertriebenen Jugendwahn muss erst einmal Schluss sein. Jungspunde wie Sommermeyer bedürfen einer Führung  auf dem Platz. Es war schon bedenklich, wie der junge Bengel im Mittelfeld verbrannt wurde und mit Abstand zum schlechteste Mann auf dem Platz avancierte. Nur, ist das ein Wunder? Umgeben von Mitspielern, die nur wenig älter sind, schwankend in ihren Leistungen, verunsichert, und die mit sich selbst zu tun haben?

Die Erkenntnisse sind nicht neu: Nach wie vor wird ein zentraler Mittelfeldmann gesucht, der auch unter Bedrängnis den Ball sicher annehmen kann, die Gegenspieler souverän abtropfen lässt und seine Nebenleute in Szene setzt. Ein Herr Plock jedenfalls ist nicht dieser Stratege, den wir hier dringend brauchen:  Körperloses Spiel, wenig Übersicht- so kann das liebe "Plöckchen" das Spiel nicht aufziehen!

 

Zweite Erkenntnis, die so neu nicht ist: Kreibich gehört ausschließlich auf die mittlere linke Außenbahn. Nur dort kann er im Tempodribbling seine Gegner austanzen und auf direktem Wege in den Strafraum eindringen, im zentralen Mittelfeld läuft das Spiel an ihm vorbei!

Dritte und wohl wichtigste Erkenntnis: Mit Zwergen im Sturm werden wir in der OL nicht bestehen können. Kühnes Gegenspieler Petr Grund war wieder bestes Beispiel: Knapp zwei Köpfe größer war er entsprechend respekteinflößend und zu 99 % Sieger in den Zweikämpfen. Kurbel versuchte seine körperlichen Defizite wenigstens durch quirlige Spielweise auszugleichen, das klappte aber auch nur in den seltensten Fällen. Mit der Einwechslung von Banser konnte der Club in der Sturmmitte besser gegen halten.

Man konnte abermals erkennen, warum Plauens Reimann im letzten Sommer der am meisten begehrte Stürmer der OL war. Robust, zweikampfstark, beweglich und mit ungeheurem Zug zum Tor. Dazu ein Mann wie Zapyshnyi - abgezockt, den Ball behaupten könnend um urplötzlich zu explodieren - der letzte den wir da von diesem Kaliber hatten, das war ein gewisser Papic.

 

Schlussfazit: Plauen hat mit einer Mannschaft von gestandenen Männern den Sieg eingefahren und steht zu Recht mit an der Spitze !

Mit einer Truppe von Jungpionieren werden wir uns in der Schweine-Oberliga NO, wo man vor allem über den Kampf zum Sieg kommen muss, nie an der Spitze durchsetzen!  Unserem Spiel fehlt es nach wie vor an Cleverness, Wucht und Dynamik. 

Ich bin da aber gaaanz zuversichtlich, das unsere Trainer diese Fehler auch erkannt hat und schon zum Hannover-Spiel abstellen wird - denn da geht es ja um etwas, dort sollen sich ja die Spieler noch mal präsentieren und für einen neuen Vertrag anbieten (jedenfalls hatte sich ja Heyne so vor einigen Tagen ausgedrückt). Warum Sie das nur nicht heute getan haben, wird uns allen wohl ein Rätsel bleiben...

 

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