Premiere mit einer Prise Pech |
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Gutes Spiel auf miesem Boden
Der 1. FC Magdeburg hat einen guten Einstand gegeben. Zwischen 3000 und 4000 Zuschauern waren gekommen, um die Blau-Weißen in dieser ungewohnten Umgebung, dem Notnagel-Heinrich-Germer-Stadion, kämpfen und siegen zu sehen. Nun, mit dem Siegen hat es nicht ganz geklappt. Dennoch muss man der Heimmannschaft bescheinigen, ein ohne Zweifel attraktives, spannendes, über weite Strecken überlegenes Match bestritten zu haben. So kann man denn auch nicht wegen der Punkteteilung allein von einer Enttäuschung sprechen, obgleich sich die Fans natürlich ärgerten. Wir sahen nämlich FCM-Akteure in Hochform. Besonders in der ersten Hälfte hielt man den Gegner aus Leipzig in Schach. Schön, wie die gesamte Magdeburger Offensivabteilung das Spiel in den Strafraum der Sachsen verlegte, die ihrerseits derart bedrängt von einer Peinlichkeit in die nächste gerieten, aus der letztlich nur der Torwart mit klasse Paraden retten konnte. Zwar war der Schlussmann bereits nach vier Minuten geschlagen, doch der kleinlich pfeifende Schiedsrichter erkannte Timm Kreibichs Treffer einfach nicht an, wollte zuvor ein Foul gesehen haben, wo keines war. In weiteren hervorragend herausgespielten Szenen schossen die FCM-Sturmspitzen den Sachsen-Torwart aus allen denkbaren Lagen berühmt. Eckstöße, hohe Hereingaben, flache Pässe, Volleyschüsse usw., - es gab insgesamt sieben gutklassige, sehenswerte Torraumszenen; bei jedem anderen Oberliga-Torwart hätte Blau-Weiß mittlerweile 3:0 geführt. Doch beim Toreschießen war man heute wohl im Pech.
In der Abwehr wirbelte ein Steve Müller (neben
Routinier Grundmann) mit souveränem Überblick, ließ sich von den
widrigen Bodenverhältnissen und den daraus resultierenden
unberechenbaren Bällen nicht nervös machen. Steve scheint also seine
"Drohung" in dieser Rückrunde wahr zumachen: Er will das
halbe Jahr nutzen, um sich bei anderen Vereinen anzubieten. Ob der
Club noch ein Wörtchen mitreden wird..? Bei dieser Leistung durchaus
denkbar.
Nach der Pause gab der Club das Spiel
zusehends aus der Hand. War es der Tribut, den man an das Tempo aus der
1. HZ zollen musste? Mangelst Alternativen musste Heyne seine Leute
weiterkämpfen lassen, konnte keinen Prest, Kallnik, Woitha oder gar
einen gewieften Stürmer bringen. Diese Schwächephase nutzten die
Gäste, kamen jetzt das ein oder andere Mal gefährlich vor unseren
Kasten, um FCM-Tormann Person zu testen. Was soll man sagen, - Person
machte eine gute Figur: Mit Top-Reflexen, unnachgiebigen
Strafraum-Aktionen und gutem Riecher klärte er brenzlige Situationen,
pflückte Eingaben gekonnt weg, parierte auf Nahdistanz. Als wäre sein
Trainer mal Torwart gewesen... Weiter so, und, - aufgepasst
Beerchen...
Der Endspurt der Magdeburger brachte wenige
Minuten vor Abpfiff zwar kein Tor, dafür aber ein gefährlich
offenes Spiel. Hier hätte es schnell zu einem glücklichen Tor für die
grünen Leipziger kommen können. Auf der anderen Seite blieb dem Club
ein Elfmeter verwehrt, der zumindest aus Sicht der Kurve ziemlich
klar schien. Kreibich wurde deutlich ein Bein gestellt, zu
deutlich? Der Schiedsrichter machte sogleich die
"Aufstehen und Weiterspielen"-Handbewegung, hier fehlte es ihm
(fünf Minuten vor pünktlichem Abpfiff) offensichtlich an
Courage... Am Ende blieb es es beim glücklichen Punktgewinn für die Gäste.
Schade.
Wie wird sich Club nun weiter entwickeln?
Zeigt die Leistungskurve jetzt ein für alle mal nach oben? Fegen wir im
HGS endlich mal Jena weg? Fragen über Fragen, die die Rückserie
beantworten wird. Doch eines scheint sicher: Wenn in einem Monat der
Erzgegner aus Halle hier empfangen wird, sollte man sich unbedingt
Karten im Vorverkauf erwerben und sich frühzeitig im Stadion einfinden.
Die Bude wird dann erstrecht rammelvoll...
PS: Kritik wegen der unzureichenden Imbissversorgung kam von unserem Krickel. Das bekennende Mitglied der Mett-Mafia musste auf Bratwurst bzw. belegtes Brötchen verzichten... |
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