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Neujahrsempfang des 1. FC Magdeburg

 

Der Neujahrsempfang des 1. FC Magdeburg am 20. Januar 2005 hatte im Vorfeld doch einige Hoffnungen geweckt. Würde man heute etwas mehr erfahren von neuen Partnern, von finanzkräftigen Baufirmen, kooperativen Betreibergesellschaften…?
Um es vorwegzunehmen: Wer hierauf konkrete Antworten erwartete, wurde enttäuscht. 

Dabei fing der Abend vielversprechend an: Nachdem sich die zahlreichen Gäste, mehr oder weniger von den Sturmböen zerzaust, am Empfangssekt gelabt hatten, begann man erst mal zu schauen, wer denn alles so gekommen war. Gewisse Vergleiche zum Wiener Opernball drängten sich dem neutralen Beobachter auf, wurde doch jeder Neuankömmling neugierig beäugt oder so manches Anektödchen zum besten gegeben.
Nun, trotz des zeitgleich stattfindenden Neujahrsempfangs der Landesregierung waren an diesem Abend so einige Persönlichkeiten erschienen, - über Vertreter der Firmen Siemens, Junkers, SKET waren auch Mitarbeiter der Stadtmarketinggesellschaft, als auch Sportausschussmitglieder von Stadt und Land (Stadtrat Rainer Löhr, SPD, Landtagsabgeordneter Wigbert Schwenke, CDU) zu sehen. Natürlich waren auch die treuesten der Treuen, Partner und Freunde des FCM anwesend. Ex-Präsi Nitschke, besitzt nach wie vor viele Sympathien, der immer gut aufgelegte Heinz Krügel („Wie müssen endlich mal aufsteigen!“), Sportamtsleiter Hönel und viele andere.
Am späten Abend ließ sich auch  Klaus-Dieter Runge, Chef des Verwaltungsrates, mal wieder sehen. Vermisst wurde dagegen der umtriebige Andreas Müller (Ex-Vize und Sponsor) sowie eine Abordnung von HochTief, was viele um so bedauerlicher fanden.

In seiner Rede vor dem proppevollem Saal trat der amtierende Präsident Rehboldt wie erwähnt auf die Bremse. Dies hier solle nur ein Abend der Smalltalks zwischen den Gästen werden, ungezwungen und locker - bei belegten Brötchen und Wernesgrüner.
So waren denn auch keine großartigen Infos aus dem Zwischenfazit Rehboldts zur Saison herauszuziehen. Am erfreulichsten dabei war noch die Mitteilung, dass der FCM sein Ziel, aus der finanziellen Klemme zu kommen, mehr und mehr erreicht. Die außerplanmäßig avisierte Sondereinahme von 30.000 Euro wurde inzwischen übertroffen. Wie dramatisch die Situation noch vor ein paar Wochen war, sickert wohl erst jetzt nach und nach durch: „Es war nicht fünf vor Zwölf, es war eine Minute vor Zwölf“, gab der Präsi zu, ohne nochmals auf Ursachen einzugehen. Völlig unverständlich und aufgebracht zeigte sich Rehboldt bezüglich der Finanzzusagen des Landes in Person des Halle-Lobbyisten Gerry Kley für ein Stadion-Projekt in Halle. Derselbe Minister habe gerade vor ein paar Tagen noch geäußert, dass er dem fertig ausgefeilten Stadionprojekt Magdeburg nie zugestimmt hätte… Ein für wahr unglaublicher Vorgang.

Am Tisch des M-FT ging es hoch her; - in den verbalen Kleinkrieg zwischen SPD-Stadtrat  Löhr und CDU-Mann Schwenke mischte man sich nach einigen Sponsorenpils munter ein. Und so kam es, dass sich CDU-Schwenke (u. a. auch Vorsitzender des VfB Ottersleben), als Befürworter eines Aufschwungs beim FCM outete und der sich auch öfters im Germerstadion sehen lassen will. Übrigens, das Thema >>Stadion-CDU-Bernd-Heynemann<< wurde mit Augenzwinkern und einigen Schnittchen am Tisch einvernehmlich „beerdigt“.

Vor dem Hintergrund der beginnenden Rückrunde wandte sich Rehboldt mit einer selbstbewussten Aussage an alle Sponsoren, Mitstreiter und vor allem auch an die Mannschaft: „Wir haben diese Saison noch nicht abgehakt, - und - ja, wir wollen den Lizenzantrag stellen!“ Damit haben sich die in den letzten Tagen aufkeimenden Gerüchte (M-FT berichtete vorab) bestätigt. Selbstverständlich spielt der Beginn der Rückrunde eine entscheidende Rolle. Dass der DFB neue, strengere Lizenz-Vorschriften erlassen hat, macht das Unterfangen zudem nicht einfacher.

Abschließend wurde vom Präsi (mittlerweile zum x-ten Mal) angekündigt, die Öffentlichkeitsarbeit, PR und Sponsor-Betreuung zu verbessern. Auf die facegeliftete Homepage (Premiere war heute) wurde noch hingewiesen. Doch wurde die neue Mitarbeiterin  in der Geschäftstelle (Anne Marschner) nicht vorgestellt, was niemand so recht verstand. Geworben wurde für die vom Club (!) ausgerichtete "Abbruchparty" am 12. Februar mit Versteigerungen und Rahmenprogramm.

Haben die Smalltalks mehr gebracht? Zum Teil. Wie es scheint, taut der Leiter der Geschäftsstelle, Randolf Neumann, immer mehr auf, er hat viel vor, eine Menge Ideen, wirkt motiviert. Viele Pläne sind noch nicht spruchreif, weshalb nicht an dieser Stelle, sondern in der M-FT-Gerüchte-Ecke später mehr zu erfahren sein wird… Auf Nachfrage gab sich Neumann zuversichtlich, dass der Etat für die nächste Saison deutlich höher liegen wird, ohne seine eigene Wunschprognose jedoch zu nennen.
Und natürlich fanden bereits Gespräche zwischen HochTief und Verein (M-FT berichtete) statt, räumte der Präsi im Zwiegespräch mit den M-FT Leuten ein. Ohne auf konkrete Dinge einzugehen, klang bei Rehboldt durch, dass die derzeitigen Treffen geprägt sind von Abtasten und Zielveinbarungen. Rehboldt, mit einem gewissen Pokerface im Gesicht: „Das einzige Pfund, mit dem der Club wuchern kann, ist eine angemessene Einbeziehung in den Vorstellungen zum Stadionbetrieb im Rahmen des noch auszuhandelnden Nutzungsvertrages“. HochTief dagegen will natürlich auch personellen Einfluss im Verein. Weitere Gespräche laufen angeblich schon am nächsten Tag. Aber eine machte Rehboldt deutlich: Unter Ihm werde es keinen „Seelenverkauf“ geben. 
(Doch wie auch immer: Aus Sicht des M-FT scheint es eine riskante Gratwanderung des Präsidenten zu sein, der hier die volle Verantwortung für die Verhandlungen übernimmt. Fest steht auch: Diese sog. „Binnenverträge“ zwischen der Stadionbetreibergesellschaft, an der HochTief die Mehrheit hält, und dem FCM, der hier als selbstbewusster Verhandlungspartner auftreten möchte, sind eine entscheidende Basis für die Zukunftsentwicklung mit und in der neuen Arena.

Übrigens, auf den Inhalt der ominösen „Sponsorenschublade“ des Ingolf Nitschke angesprochen, meinte Rehboldt: „Ja da ist einiges drin.....“ Man darf also weiter gespannt sein.

Randbemerkung:
Das kalte Büffet an diesem Abend, zum Bedauern der M-FT-Gourmets leider nicht von Ecki Meyers Köchen ausgerichtet, spiegelte die derzeitige Lage beim Club wohl am besten wieder: Einfach aber geschmackvoll, mit dem nötigen Feuer versehen (lecker heiße Wiener), war es bestens geeignet die hungrigen Mägen, sprich Kühlschränke, zu füllen.

M-FT Schnittchenesser: Wig, Ingo, Maxe,

Der ClubMaxe