zurück zur Startseite Ausführlich, anschaulich, akkurat:
Prestige-Bericht vom Prestige-Duell 

von Manfred, der das Spiel sooo schlecht nicht sah  

.

1. FC Magdeburg -

 Sachen Leipzig
 2 -   0

Ein souveräner Arbeitssieg, keinesfalls aber ein so schlechtes Spiel, wie es MDR-"Fachmann" Boek gesehen haben will.  Gleich zehn Mal nannte er in seinem Kurzbericht das Spiel langweilig, schlecht, schwach und was ihm sonst noch Abwertendes einfiel. Kein Wunder, wenn ihm dann die Puste fehlte, um Ross und Reiter der Randale zu nennen. Daran waren nämlich einzig Sachsen-Anhänger beteiligt.

Die Taktik  bestimmte das Geschehen: Magdeburg wartete ab und ließ Leipzig machen. Das wird vom FCM auch gegen andere Gegner immer mal wieder angewandt. Gegen die Sachsen ging die Rechnung auf. Die liefen zwar wie die Bienen und zeigten sich ballsicher, verfingen sich aber bereits in einem Magdeburger Mittelfeld, das sich am Sonntag als Auffangstellung verstand. Leipziger Torchancen gab es das ganze Spiel keine. Ungewöhnlich war lediglich, dass der FCM  auch nach dem Führungstreffer zurückhaltend blieb, die Sachsen agieren ließ und selbst reagierte. Da Leipzig aber auch im Rückstand liegend vorsichtig blieb und zu keinem Zeitpunkt ein Alles oder Nichts wagte, blieben überraschende Konter der Magdeburger rar. Die Spielweise mag man sehen wie man will. Wer aber nach dem verlorenen Spiel in Meuselwitz etwas anderes erwartete, sieht die Lage einfach zu rosig. Jeder weitere Ausrutscher (ohne einen gleichzeitigen Plauener) beendet alle Aufstiegsträume. Unterm Strich war Heynes Taktik die bessere und gegen die zweitstärkste Abwehr der  Liga wurde ein klarer Sieg errungen.

Mehr Ballbesitz hin, weniger Ballbesitz her. Magdeburg führte ein überlegenes Spiel gegen einen Gegner, der sich offensichtlich im Germerstadion etwas vorgenommen hatte. Das bewies der verbissene Einsatz  der Leipziger Spieler, ihre unverhüllte Enttäuschung und ihr auffallend häufiges Meckern mit den eigenen Mitspielern. Dass die Leipziger ihr Punktevorhaben nicht einmal im Ansatz verwirklichen konnten, sagt alles über Magdeburgs Stärken an diesem Tag: Wirkungsvolle Abwehr und effektiver Angriff. Aus wenigen Torchancen (vielleicht drei bis vier) entstanden zwei Tore.  Klar gibt es Schöneres für die Augen der Zuschauer als die immer wieder aus der Abwehr über Freund und Feind hinweg geschlagenen Bälle. Das wäre noch zu verzeihen gewesen, wenn sie nicht überwiegend bei den Sachsen gelandet wären. Diese große Streuung war (nicht zum ersten Mal) das eigentliche Manko im Magdeburger Spiel. So lässt sich (auf Dauer) kein Gegner vom eigenen Strafraum fernhalten und so kommt (auf Dauer) auch kein Druck in die eigene Offensive.  Mangel zwei war die fehlende Laufbereitschaft einiger Spieler an diesem Sonntag. Zu häufig wurde der Mitspieler allein gelassen, sah sich ein Magdeburger von zwei, drei  Leipzigern umringt, ohne einen anspielbereiten Partner. Die Folge waren Ballverluste, die mit wenig Einsatz vermeidbar gewesen wären. Ohne Laufbereitschaft ist Kombinationsfußball nun mal nicht möglich. Und der ist auch unter den oben erwähnten taktischen Maßgaben unverzichtbar.

Der wirkungsvollste Spieler auf dem Platz war Kullmann. Er spielt eine andere Sturmspitze als Kotuljac, aber wie der, gibt auch Kullmann so schnell keinen Ball verloren.  Und das wird zum Glück immer wieder mal belohnt. Dieses Mal bei beiden Treffern. Auffällig auch Neumann, dem die Sachsen zu liegen scheinen: Schnell, konsequent über die Außenlinie ist er eine feste Größe im Magdeburger Umkehrspiel. Außerdem – neben der engeren Abwehr, dieses Mal mit Grundmann für Probst auf Außen und dafür Prest als letztem Mann – bot Müller Lichtblicke im Spielaufbau. 

Die Mannschaften:

FCM: Beer – Prest – Grundmann, Otte – Pientak (88. Mensch), Kallnik, Plock, Müller (82. Kreibich), Neumann – Kubis (62. Habryka), Kullmann.

Leipzig: Twardzik – Ogunbure – Baum, Köckeritz – Berger (51. Boltze), Kittler, Garbuschewski, Ferl, Soltau – Watzka (62. Ludwig), Breitkopf  

Die Tore:

1:0 Kubis (45.): Kullmann  behauptet in Strafraumnähe in einem Pulk grün-weißer Spieler den Ball, spielt Neumann mit einem schönen Pass frei, dessen platzierten Ball von außen schiebt Kubis ins Tor. 2:0 (71.) Kullmann spitzelt den Ball vom Fuß eines Leipziger Abwehrspielers, geht steil in den freien Raum und schlägt den Ball nach innen. Habryka ersprintet die Flanke und verwandelt.

Der Schiedsrichter: 

Positiv: Jauch versuchte das Spiel laufen zu lassen. In der ersten Hälfte gingen die meisten Unterbrechungen von Abseitsstellungen der Magdeburger Angreifer aus. Zumeist entschied der Schieri richtig, auch wenn dies die Zuschauer häufig nicht wahrhaben wollten. Mehr Probleme bereitete die Hälfte zwei mit etlichen versteckten und zum Teil üblen Fouls. Als Torhüter Twardzik  an der Außenlinie Kullmann absichtlich rüde in den Rücken sprang, hätte unbedingt Rot folgen müssen.

djurgarden

 Bilder²      

home