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6.12.04: Was die Volksstimme 
(hoffentlich)

schreiben wird...

1.FC Magdeburg

   

VST- Sportteil

Tränenreicher Abschied...

Ernst-Grube-Stadion, 16:15 Uhr: Advent Advent, ein Lichtlein brennt... In Anlehnung an diese alte Volksweise war so manchem der alten FCM-Kämpen und den etwa 12.000 Zuschauern schwermütig zu Mute, als zum letzten Mal die Flutlichstrahler im alten Rund zum heißen Punktetanz erstrahlten.
Eine Welle der Begeisterung schwappte durchs Stadion, als endlich die so lange geheim gehaltene Punktspielabschiedspartie des FCM begann. 

Die Zuschauer fühlten sich an die großen Turnfeste der DDR in Leipzig erinnert, als die Abordnungen der einstigen DDR-Oberligateams ihre riesigen Clubfahnen schwenkend, durchs Marathontor einliefen. An der Spitze Dixi Dörner und Ede Geyer, gefolgt von der Jenaer Abordnung um den schwarzen Peter und Eberhard Vogel, Jürgen Croy und Andreas Thom..., endlos die Namen der einstigen Größen, die auf den Rasen jenes Stadions aufliefen, in dem sie sich so manche Schlacht um Punkte und Pokale mit dem 1. FCM geliefert hatten. 

Eine kleine Sensation war perfekt, als exakt um 16.25 Uhr Ulli Hoeneß das Stadion betrat. Selten hatte ich den Lautsprecher der Liga so emotional bewegt gesehen, als er auf Heinz Krügel zuschritt und beide sich in die Arme schlossen und gemeinsam jener Zeit gedachten, als sie noch sportliche Rivalen waren. Und Ulli Hoeneß war endlich angekommen in den Herzen der
          
Magdeburger als er versprach zur Stadioneröffnung im Mai 2006 mit seinen Bayern zu kommen - danke Ulli!
Endlich, unter den Klängen des Triumphmarsches aus AIDA kamen sie dann, vorneweg Heinz Krügel, der - die Fahne schwenkend - unter dem Beifall der Zehntausend die FCM-Abordnung anführte. Stramme Waden und so manches Kilo zuviel auf den Rippen hatten die alten Helden, denen kein Weg zu weit war, um beim letzten Punktspiel dabei zu sein. In einem Stadion, das auch ein Teil ihres Lebens darstellte. Aus dem fernen Bayern war der einstige Terrier Detlef Raugust angereist, aus Österreich Heiko Läeßig, Maxe Steinbach , Axel Tyll, Helmut Gaube, Hermann Stöcker, Günter Braun, Heiko Bonan, Markus Wuckel. Die Namen jener, die einst hier spielten, gemeinsam kämpften, gewannen und verloren,  nahmen kein Ende. 
Als dann das einstige Stürmeridol Achim Streich mit einem kleinen F-Jugend Spieler an der Hand einlief, kannte der Applaus keine Grenzen mehr. Zusammen mit Heinz Krügel, dem Meistertrainer, schritten sie zum Mittelkreis und vollzogen den letzten Anstoß zu einem Punktspiel.

Der große Achim Streich, Held und Idol vieler Jungen der 70'er u. 80'er Jahre und der kleine Junge, der, ehrfurchtsvoll und sichtlich beeindruckt von dieser Kulisse, die Zukunft des Magdeburger Fußballs symbolisiert.
Im Anschluss an das Spiel, das der heute in der 4. Liga spielende 1.FCM übrigens mit 5:1 gegen Zwickau gewann, standen die einstigen Idole auf der MDR-Bühne gemeinsam im Heinz Florian Oertel im Talk mit den Zuschauern und konnten so manche Anekdote berichten.   
           
Jetzt steht er bevor, der Abriss des alten Stadions, das heißt Abschied von einer Fußballbühne die einst in ganz Europa bekannt, geliebt und gefürchtet war.

Es heißt aber auch Anpfiff zu einer neuen Epoche im Magdeburger Fußballgeschehen.