1. FC Magdeburg - FC Erzgebirge Aue |
26.02.2002 : Schachtscheißer - Alarm
in der Landeshauptstadt
1. FC |
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FC Erzgebirge |
Der wahre Rückrundenbeginn - jetzt geht´s los ! ?
70 Minuten lang Fussball zum Abgewöhnen
...dabei war der Spielbeginn köstlich. Nach
einem ordentlichen Gegenangriff der Magdeburger auf das Auer Tor hagelte es
sechs FCM-Ecken. Diese waren zwar ordentlich geschlagen, doch brachte keine
etwas ein. Das hatte dann wohl an Krickels Fussballweisheit gelegen: „Sieben
Ecken – Tor!“.
Erst jetzt entwickelte sich das Spiel
langsam.
Der FCM begann dabei alles andere als furios. Aue hielt nämlich selbstbewusst
dagegen,in jeder Situation. Die Heimfans wurden zusehends ungemütlich. Doch
noch gab es gute Unterstützung von den Rängen. Trotz des grausigen Wetters
kamen knapp 3000 ins Stadion, die sicherlich nicht Schön-Wetter-Fans genannt
werden dürfen !
Der Club enttäuschte sie brutal. Nicht nur, dass Aue gleichwertig wurde, nein,
sie erspielten sich auf einmal Feldvorteile und das als Gastmannschaft unter den
stolzen Magdeburger Flutlichtmasten.
Die Krönung war eine der ersten Standartsituationen (Freistoß aus
Strafraumkantenhöhe) der Gäste ,die (selbstverständlich) zum gewohnt sicheren
Führungstreffer ´für die Anderen´ führte (16.).
Was für ein Verdruss machte sich da schon
wieder auf Seiten der bisher schon arg gebeutelten Clubfans breit! Wieder mal
ein Rückstand. Und Rückstände konnte der FCM noch nie in jüngster
Vergangenheit aufholen, das wissen wir alle.
Denn es fehlte wieder mal der Kampf aber auch die Freude am
Fussball!
Wie schon gegen Münster schienen die
Clubspieler zu resignieren und waren spielerisch unterlegen. In der Abwehr überließ
man dem Gegner regelmäßig große Freiräume und blieb nur mit Abstand am Mann.
Auf dem Feld waren Prest, Zani und Papic
schwach. Hannemann blieb weitestgehend eine große Nullnummer und fing sich nur
wegen Meckerns eine Gelbe. Was ist aus unseren Stars und Idolen des letzten
Jahres geworden !?
Papic bekam zwar in der 20.Minute keinen durchaus berechtigten, gut
herausgeholten, Elfer, aber daran kann es nun wirklich nicht gelegen haben.
Keine Torchance konnten sich die BlauWeißen auch nur ansatzweise herausspielen.
Zu ungefährlich wurde immer im Abstand zum Gegnertor herumgestümpert.
Aue stand dicht.
Der allererste Torschuss, der durch die Zuschauer mal zu „bestaunen“ war, gelang uns nach 35 (!) Minuten. Der ging auf Mann, sprich Torwart.
Die Auer blieben cool und schindeten Zeit.
Ihnen brachte ein Sieg mehr, als erwartet. Darüber hinaus glänzten die Gäste
durch ständiges Fallenlassen -
und der Schieri pfiff dabei regelmäßig. Dass der in der Regionalliga als
miesester Skandalreferee bekannte Attendorner immer wieder ein Spiel pfeifen
darf, ist wohl Ausdruck des Personalmangels.
Doch der Club glänzte auch, - nämlich
durch mehrere Fehlpässe im offensiven Mittelfeld. Hier wurde den Angreifern um
Dobry, der mit dem Ball selber wahrscheinlich auf Kriegsfuss steht, immer wieder
der Schneid genommen. Aue nicht mehr nur gleichwertig, sondern abgezockt besser.
Der Gang der FCM-Spieler in die
Halbzeitpause wurde begleitet von einem gellendem Pfeifkonzert aus der Fankurve.
„Wir wollen Euch kämpfen sehen !“ –
ist derzeit einer der häufigsten Chöre.
Der Schieri bekam Buh-Rufe, - die kennt er sicherlich bereits aus anderen
Stadien...
Die zweite Hälfte brachte keinen (!)
ausgewechselten Club (im doppelten Sinne)!
Feldvorteile gelangen zwar jetzt leicht, aber nur die Windrichtung tat zunächst
das Ihrige dafür. Ab und an war jetzt wenigstens der Versuch zu sehen, das
Spiel zu übernehmen. Aue igelte sich etwas ein und konterte fix.
In der 69. Minute mussten wir dann mal dem Psycho-Schieri danken: er gab einen
Elfer für Masleys Hinfallen im Strafraum. - Konnte man schon mal geben, gerade
vor der wütenden Fankurve, aber es war wohl eher eine Konzessionsentscheidung für
den verweigerten Elfer aus der Anfangsphase.
Zani verwandelte. – Ausgleich!
Trotz der jetzigen ansatzweisen Versuche, in der Schlussphase noch mal nachzulegen, mussten wir heute zufrieden sein mit dem Ergebnis. Gerade wenn man die guten Chancen der Auer betrachtet, die in der 75. (straffer Schuss auf Beer nach gutem Solo an drei Clubspieler vorbei) und in der 80. (Kopfball – Berrchen fängt sicher) noch gefährlich vors FCM-Tor durchdrangen.
Das insgesamt schwache Match endete kurios.
Nach einigermaßen bemühten Angriffen der Heimmannschaft wurde noch ein Freistoß
erarbeitet. Dieser wurde so schnell ausgeführt, dass der überraschte Torwart,
der zu weit draußen stand, nur mittels gequälter Parade den Ball von der Linie
kratzte. Wär das nicht mal was gewesen ?! Aber nein... Glück haben immer nur
die anderen in solchen Situationen.
So endete das Spiel wie gesagt noch ziemlich glücklich für´n Club, der sich
ansonsten keinerlei Torchance erarbeitet hatte. Wer sollte das auch zustande
kriegen, Dobry etwa?
Was wir endlich mal wieder brauchen ist MUT zum Risiko ! Sonst bauen wir mit der Spielweise jeden Gegner auf...
Noten: |
Abwehr | 4 | Man geht nie richtig ran und lässt sich stets verladen. Standarts gegen uns bleiben unser Tod-Feind. |
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Mittelfeld | 3-4 | Es wurde zu ängstlich bespielt. Kein Auftrumpfen, oft ausweichen. Verlorene Zweikämpfe. | |
Sturm | 4 | Bis auf den Lichtblick Rasche passierte beim FCM im Sturm wenig Gefährliches. | |
Clubfans | 3 | Feiernde Fans wurden schnell wieder runtergeholt und sahen ernüchternden Heimspielfussball. | |
Gegner | 2 | Aue ist das konstanteste Team dieser Liga, keine Spitzenmannschaft, aber rundum kampfsicher. | |
Tagesspieler - wieder keiner - |
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Danke an Di, die uns ihre Portraits der Spieler zur Verfügung stellte |