Wie
schnelllebig das Fußballgeschäft ist, wird dieser Tage
wieder eindrucksvoll in Magdeburg unter Beweis gestellt. Hieß
es bis vor nicht all zu langer Zeit, keine Nachrichten sind
gute Nachrichten, so meint es der "Fußballgott"
derzeit so gut mit dem Magdeburger Fußball, dass es dem durch
Erfolglosigkeit und Enttäuschungen gepeinigten Fußballfan in
Anbetracht der jetzigen sportlichen Situation schon schwindlig
werden kann:
In der Oberliga liegt die Mannschaft des 1. FC Magdeburg voll
im Soll und hat es selber in der Hand ihre sportliche Leistung
mit dem Aufstieg in die Regionalliga zu belohnen.
Auch die Chancen auf den Sieg im Landespokalwettbewerb haben
sich - begünstigt durch das überraschende Ausscheiden der
Halberstädter Germanen - erheblich erhöht.
Zuschauerzuspruch, Medienaufmerksamkeit, Steinaktion. Dafür
sorgte der FCM allein.
Nun wird dem, als ob es des Guten nicht schon genug wäre,
noch eine weitere Magdeburger Erfolgsmeldung hinzugefügt, denn das Team der fußballzaubernden Kicker von der
Elfenbeinküste wollen bei der FIFA keine andere als die
Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts als Trainingsstätte beantragen. Das OK gilt
nur als Formalie.
Aus
Laiensicht kann das nur eines bedeuten:
Es muss
sowohl bei Hochtief, der Stadt und natürlich dem 1. FCM e.V.
schnellstmöglich darüber Konsens herrschen, dass das Stadion
doch schon vorzeitig, bis spätestens bis zum Beginn der neuen
Saison, weitestgehend fertig gestellt ist. Das heißt Wochenendschichten, Nachtschichten,
mehr Arbeiter... Aber ob
das geht?
Natürlich stände dann das im November/Dezember 2006
angedachte Eröffnungsspiel gegen die Münchener Bayern zur
Disposition, die entstehenden Mehrkosten (Prämien für
Sonderschichten) sind noch nicht zu beziffern und waren und wären
ohnehin Wasser auf den Mühlen der gartenzwergfetischistischen
Zeitgeister auch liebevoll Stadiongegner genannt.
Dem gegenüber jedoch trügen mitunter erhebliche
Mehreinnahmen aus Punkt- und Pokalspielbetrieb sowie der
Stadionvermarktung zu einem Ausgleich der Kosten bei. Und:
Die Signalwirkung auf unser Team würde mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit einen weiteren Leistungskick
bewirken, so dass der Aufstieg in die Regionalliga und der
Landespokalsieg mit Druck, Anreiz und letzter Konsequenz
angegangen würden...
Das
eigentlich durchschlagendeste Argument wäre natürlich der
WM-Quartierbezug der Ivorer, so die offizielle Bezeichnung der
Staatsangehörigen der Elfenbeinküste, in Magdeburg.
Abgesehen vom finanziellen Rücklauf durch Übernachtungen,
Gastronomie, Medien u. ä. wäre auch ein Eröffnungsspiel
gegen das Nationalteam der Elfenbeinküste um Chelsea-Star
Drogba, für den die Engländer übrigens 36 Mio. € Ablöse
hinlegten, ein nicht minder interessanter Gegner als der
Standardstadioneröffnungsgegner FC Bayern. Der zu erwartende
Imagegewinn für Stadt und Land, dem FCM und auch Hoch-Tief
ist finanziell nicht zu bemessen, da sich Prestige nicht
zwangläufig an Geld orientiert noch mit gleichem erkaufen lässt.
Resümierend
aus diesen Gründen ist folgendes "Verlangen" an
alle Verantwortlichen in Stadt, Land, Verein und auch der
Bauausführung als begründet legitim zu prüfen:
1. Wir
wollen ein neues Stadion, um den Ivorern ein WM-Quartier zu
bieten.
2. Wir
wollen ein neues Stadion, um mit Beginn der nächsten Saison
die Punktspiele
unsere Mannschaft in einer publikumsfördernden
Arena unterstützen zu können.
3. Wir
wollen das neue Stadion, um im DFB-Pokal unsere Mannschaft
ohne Spielortverlagerung entsprechend
unterstützen zu können.
Es wäre im
übrigen eine
große Gelegenheit, für 15 Jahre "profifreien" Fußball
in Magdeburg zu entschädigen...