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Notizen vom Fanabend
Oktober 2003

1.FC Magdeburg
 

 

 

Zum herbstlichen FCM-Abend trafen sich ca. 40 Fans mit dem FCM-Präsidum (Herr Nitschke, Frau Lohse, Herr Rehboldt, Herr Müller), Verwaltungsrat (Herr Runge) und Mannschaftsrat  (Herren Burmeister, Beer, Grundman, Kallnik) -  natürlich im gemütlichen Club-Casino.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleich zu Beginn versuchte sich unser aller Werner Stirnweiß  an einem kleinen FCM-Quiz. Er verlas einen alten, schier endlosen, Spielbericht und ließ das entsprechende Datum der Begegnung tippen. Zum Lockerwerden war's ok, aber ausbaufähig…

Präsident Nitschke legte hernach los, beschrieb die derzeitige Situation zunächst sehr allgemein. Rhetorisch geschickt und stets mit einer (zu großen?) Prise Dramatik beschwor er wie gewohnt Verein und Umfeld.  Dabei verwies er auf die immens schwere und demotivierende Anfangszeit, die erst jetzt einigermaßen überwunden wurde. Schwierig sei es z. B gewesen, bei der Vertragslage des (alten) FCM den Überblick zu gewinnen. (Bekanntestes Opfer: Müller-Lackierungen, deren Sponsorvertrags-Verlängerung angeblich verschlafen wurde, d. Red.). Daneben wurden unzumutbare Räumlichkeiten und Computertechnik vorgefunden, so der Chef.
Doch neben vielen Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten, die noch lange nicht alle abgestellt sind, gibt es auch erfreuliche Dinge: In erster Linie richtete Nitschke dabei seinen Dank an Fans und Freunde des FCM die sich in den letzten Tagen und Wochen sehr emsig und ehrenamtlich für den Club engagierten. Der Verein setze auch in Zukunft auf diese Arbeit. Positiv erwähnt wurden unter anderem das neue Programmheft, auf das er sehr stolz sei, oder auch solche Dinge wie diesen Bierverkaufsstand im Stadion, an dessen Umsatz der Club direkt beteiligt sei. Ganz klar die Devise Nitschkes: Kleinvieh mach auch Mist.
In Sachen Sponsorgewinnung sei man zuletzt erfolgreich mit der bekannten Fa. Keramag aus Haldensleben übereingekommen. (Natürlich muss man wissen, dass es sich hierbei auch um einen alten neuen Sponsor handelt, der wieder einsteigt.)
Bemängelt wurde von der Führung, dass viele potentielle Sponsoren angeblich gern einsteigen würden aber vom Verein verlangten, in Vorleistung zu gehen. Unmachbar, so Nitschke.
Rein sportlich und personell vertrat Nitschke klar die Philosophie des internen Konkurrenzkampfes. Auch zukünftig solle und wolle der Verein an dem Leistungsprinzip festhalten. Das heißt, dass konsequent die besten Nachwuchsleute aus der eigenen A-Jugend ihre Chance bekommen sollen, - die Tür hoch zur Ersten soll offen stehen. Das Beispiel Sommermeyer bleibt kein Einzelfall. Dem gegenüber werde man übermäßige Gehaltsforderungen abblocken und nicht davor zurückschrecken, sich sofort zu trennen, wenn die Vorstellungen auseinander driften. (Möglicherweise wurde mit dem Ex-FCM-Verteidiger Heiko Bengs ein entsprechendes Exempel statuiert…)
Zum Schluss machte der Präsident noch einen Vorschlag (der wohl eher in Richtung BG und FanRat zielte): Ein Riesenplakat mit der Aufschrift: „Wo bleibt das neue Stadion?“ gegenüber der Tribüne, das wäre sein persönlicher Wunsch und dies würde garantiert genügend Würdigung durch Presse, Funk und Fernsehen erfahren…

Frau Lohse, FCM-Kassenchefin, schilderte die Kassenlage des FCM als äußerst ernst und knapp bemessen. Zahlen wurden freilich nicht genannt, aber, sie wünschte sich am liebsten 18 Heimspiele mit je 6.000 Zuschauern. Die Lage sei nach wie vor bescheiden schön. Die einkalkulierte Zuschauerdurchschnittszahl von 2.300 pro Heimspiel sei beispielsweise noch nicht erreicht. Wie das nach den Spielen gegen Leipzig, Jena und vor allem Halle sein wird, darauf wurde nicht eingegangen. Stichtag sei sowieso erst der 30.6.
Andererseits bestätigte sie, dass das Duisburg-Spiel nicht eingeplant gewesen sei, somit ein Zubrot war. 

Der Mannschaftsrat erklärte kurz seine „Daseinsberechtigung“. Kalle, Buri und Grundmann kamen zu Wort. Unterm Strich kam dabei raus: Die Stimmung im Team ist hervorragend. 
Dirk Heyne versuchte, Bescheidenheit, Ehrgeiz und Selbstbewusstsein zu vereinen. Seine Mannschaftseinschätzung zu Saisonbeginn habe sich bestätigt und ließe nun viele Optionen offen.  Er blickte insbesondere auf einen äußerst positiven Monat September zurück. Dabei versuchte er zwar, ganz klar, jedweden Druck von der Elf zu nehmen (geplant ist "nur" Platz 6). Aber er meinte auch selbstbewusst: In dieser Liga ist jedes Team zu schlagen. Der FCM verfüge über ein für sein Durchschnittsalter sehr überzeugendes, schlagkräftiges Team. Und schließlich machte Heyne kein Geheimnis aus seiner Meinung: „Der jetzige Monat wird Weichen stellen...!“ Sollte der Trend  beibehalten werden, so dürfe man träumen… Was immer das auch heißen mag.


Zum Ende des beschaulichen Fanabends stellten sich Runge, Nitschke und co. den Fragen und Meinungen von „Normalos“. Dauerbrenner schlechthin in den Mini-Diskussionen waren wie immer Geld, Verstärkungen und natürlich Stadion, Stadion, Stadion. - Was hat das z. B. mit der Verlängerung der Entscheidung zur Ausschreibung auf sich, was läuft im Stadtrat? Interessante Gerüchte kursierten: Wie z. B. erzählt wurde, hatte zunächst der Bieter Bilfinger&Berger vom FCM angeblich eine Nutzungsmiete verlangen wollen, ca. 18.000 Euro pro Spiel. Klingt unvorstellbar. Von diesen Vorhaben sei man nunmehr allerdings abgerückt.
Das wichtigste ist ergo nach wie vor, dass die Stadt überhaupt an der Vergabe des Auftrags festhält.


Das Wohl und Wehe des 1. FC Magdeburg hängt also direkt mit dem Bau dieser Arena zusammen. Präsident Nitschke hofft und glaubt daran - und auch er will unbedingt diese neue Arena. Sie würde eine gehörigen Anschub für den aufstrebenden Club bedeuten!
Also Daumen drücken!

 

Der Abend war alles in allem interessant, aber keine Sensation.

Lobenswert waren wie immer die mutigen Kampfpreisen für ein Bier. Da konnte man durchaus eins mehr nehmen. Prost, auf CROC-O-DEAL!