Zum
herbstlichen FCM-Abend trafen sich ca. 40 Fans mit dem FCM-Präsidum
(Herr Nitschke, Frau Lohse, Herr Rehboldt, Herr Müller),
Verwaltungsrat (Herr Runge) und Mannschaftsrat
(Herren Burmeister, Beer, Grundman, Kallnik) -
natürlich im gemütlichen Club-Casino.
Gleich
zu Beginn versuchte sich unser aller Werner Stirnweiß an
einem kleinen FCM-Quiz. Er verlas einen alten, schier endlosen,
Spielbericht und ließ das entsprechende Datum der Begegnung
tippen. Zum Lockerwerden war's ok, aber ausbaufähig…
Präsident Nitschke legte hernach los, beschrieb die derzeitige Situation
zunächst sehr allgemein. Rhetorisch geschickt und stets mit
einer (zu großen?) Prise Dramatik beschwor er wie gewohnt
Verein und Umfeld. Dabei
verwies er auf die immens schwere und demotivierende
Anfangszeit, die erst jetzt einigermaßen überwunden wurde.
Schwierig sei es z. B gewesen, bei der Vertragslage des (alten)
FCM den Überblick zu gewinnen. (Bekanntestes
Opfer: Müller-Lackierungen, deren Sponsorvertrags-Verlängerung
angeblich verschlafen wurde, d. Red.). Daneben wurden
unzumutbare Räumlichkeiten und Computertechnik vorgefunden, so
der Chef.
Doch neben vielen Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten, die
noch lange nicht alle abgestellt sind, gibt es auch erfreuliche
Dinge: In erster Linie richtete Nitschke dabei seinen Dank an
Fans und Freunde des FCM die sich in den letzten Tagen und
Wochen sehr emsig und ehrenamtlich für den Club engagierten.
Der Verein setze auch in Zukunft auf diese Arbeit. Positiv erwähnt
wurden unter anderem das neue Programmheft, auf das er sehr
stolz sei, oder auch solche Dinge wie diesen
Bierverkaufsstand im Stadion, an dessen Umsatz
der Club direkt beteiligt sei. Ganz klar die Devise
Nitschkes: Kleinvieh mach auch Mist.
In Sachen Sponsorgewinnung sei man zuletzt erfolgreich mit der
bekannten Fa. Keramag aus Haldensleben übereingekommen. (Natürlich
muss man wissen, dass es sich hierbei auch um einen alten neuen
Sponsor handelt, der wieder einsteigt.)
Bemängelt wurde von der Führung, dass viele potentielle
Sponsoren angeblich gern einsteigen würden aber vom Verein
verlangten, in Vorleistung zu gehen. Unmachbar, so Nitschke.
Rein
sportlich und personell
vertrat Nitschke klar die Philosophie des internen
Konkurrenzkampfes. Auch zukünftig solle und wolle der Verein an
dem Leistungsprinzip festhalten. Das heißt, dass konsequent die
besten Nachwuchsleute aus der eigenen A-Jugend ihre Chance
bekommen sollen, - die Tür hoch zur Ersten soll offen
stehen. Das Beispiel Sommermeyer bleibt kein Einzelfall. Dem
gegenüber werde man übermäßige Gehaltsforderungen abblocken
und nicht davor zurückschrecken, sich sofort zu trennen, wenn
die Vorstellungen auseinander driften.
(Möglicherweise wurde mit dem Ex-FCM-Verteidiger Heiko Bengs
ein entsprechendes Exempel statuiert…)
Zum
Schluss machte der Präsident noch einen Vorschlag (der wohl
eher in Richtung BG und FanRat zielte): Ein Riesenplakat mit der
Aufschrift: „Wo bleibt das neue Stadion?“ gegenüber der
Tribüne, das wäre sein persönlicher Wunsch und dies würde
garantiert genügend Würdigung durch Presse, Funk und Fernsehen
erfahren…
Frau
Lohse, FCM-Kassenchefin, schilderte die Kassenlage des FCM als
äußerst ernst und knapp bemessen. Zahlen wurden freilich nicht
genannt, aber, sie wünschte sich am liebsten 18 Heimspiele mit
je 6.000 Zuschauern. Die Lage sei nach wie vor bescheiden schön.
Die einkalkulierte Zuschauerdurchschnittszahl von 2.300 pro
Heimspiel sei beispielsweise noch nicht erreicht. Wie das nach
den Spielen gegen Leipzig, Jena und vor allem Halle sein wird,
darauf wurde nicht eingegangen. Stichtag sei sowieso erst der
30.6.
Andererseits bestätigte sie, dass das Duisburg-Spiel nicht
eingeplant gewesen sei, somit ein Zubrot war.
Der Mannschaftsrat erklärte kurz seine
„Daseinsberechtigung“. Kalle, Buri und Grundmann kamen zu
Wort. Unterm Strich kam dabei raus: Die Stimmung im Team ist
hervorragend.
Dirk Heyne versuchte, Bescheidenheit, Ehrgeiz und
Selbstbewusstsein zu vereinen. Seine Mannschaftseinschätzung zu
Saisonbeginn habe sich bestätigt und ließe nun viele Optionen
offen. Er blickte
insbesondere auf einen äußerst positiven Monat September zurück.
Dabei versuchte er zwar, ganz klar, jedweden Druck von der Elf
zu nehmen (geplant ist "nur" Platz 6). Aber er meinte
auch selbstbewusst: In dieser Liga ist jedes Team zu schlagen.
Der FCM verfüge über ein für sein Durchschnittsalter sehr überzeugendes,
schlagkräftiges Team. Und schließlich machte Heyne kein
Geheimnis aus seiner Meinung: „Der jetzige Monat wird Weichen
stellen...!“ Sollte der Trend
beibehalten werden, so dürfe man träumen… Was immer
das auch heißen mag.
Zum Ende des beschaulichen Fanabends stellten sich Runge,
Nitschke und co. den Fragen und Meinungen von „Normalos“.
Dauerbrenner schlechthin in den Mini-Diskussionen waren wie
immer Geld, Verstärkungen und natürlich Stadion, Stadion,
Stadion. - Was hat das z. B. mit der Verlängerung der
Entscheidung zur Ausschreibung auf sich, was läuft im Stadtrat?
Interessante Gerüchte kursierten: Wie z. B. erzählt wurde,
hatte zunächst der Bieter Bilfinger&Berger vom FCM
angeblich eine Nutzungsmiete verlangen wollen, ca. 18.000 Euro
pro Spiel. Klingt unvorstellbar. Von diesen Vorhaben sei man
nunmehr allerdings abgerückt.
Das wichtigste ist ergo nach wie vor, dass die Stadt überhaupt
an der Vergabe des Auftrags festhält.
Das
Wohl und Wehe des 1. FC Magdeburg hängt also direkt mit dem Bau
dieser Arena zusammen. Präsident Nitschke hofft und glaubt
daran - und auch er will unbedingt diese neue Arena. Sie würde
eine gehörigen Anschub für den aufstrebenden Club bedeuten!
Also Daumen drücken!
Der
Abend war alles in allem interessant, aber keine Sensation.
Lobenswert
waren wie immer die mutigen Kampfpreisen für ein Bier. Da
konnte man durchaus eins mehr nehmen. Prost, auf CROC-O-DEAL!