...Letzte Aufführung am 18.Oktober 2004
- Bitte unbedingt Karten reservieren, die
Vorstellung dürfte dann ausverkauft sein ! -
Darsteller:
Der
Präsident ................................................ |
"I.N."-
eine nachdenkliche Charakterrolle mit ungewissen Ausgang |
Der
Königsmörder ........................................ |
"Einer
aus dem Verwaltungsrat"- Rolle mit wenig
Aussagekraft |
Der
Trainer ..................................................... |
"D.H."
- Rolle mit hohem Improvisationsvermögen |
Die
Mannschaft ............................................. |
"1-11"
- schnelles Rollenspiel mit vielen Laiendarstellern, leider
nur geringe Gage, aber ausreichend zum Kühlschrankfüllen |
Das
Publikum ............................................... |
Beitragssunwillige,
unter Alkohol aufmüpfige Darsteller (am besten
die Rolle streichen) |
Magdeburg,
Clubcasino, 5. Oktober 19.30 Uhr:
Die Spannung unter den
anwesenden Fans war mit den Händen greifbar. Wie zum Hohn versuchten nur wenige Meter entfernt, in der wohl
teuersten Sporthalle Sachsen-Anhalts Hildebrandts Gladiators,
dem krisengeschüttelten 1. FCM einen weiteren kleinen Sargnagel
zu verpassen im ewigen Kampf um Sponsoren und Zuschauer.
Zu viele Gerüchte, Mutmaßungen und angebliche Neuigkeiten im
Vorfeld hätten an diesem Abend durch den Präsidenten oder auch
den Vertreter des Verwaltungsrates ausgeräumt oder bestätigt
werden können. Was jedoch am Ende blieb, waren nur ein paar
Fragezeichen mehr und die Erkenntnis, dass im Hintergrund
offensichtlich Interessengruppen und Lobbyisten am Verteilen des
Kuchens "Stadion-Neubau" sind.
Nur, - wer den Mund nicht voll genug bekommt, kann sich schnell
mal verschlucken...
(...Darsteller 1 - Der Präsident betritt die Bühne - verhaltener Applaus des
Publikums)
Zuvor waren es altbekannte Worte von Nitschke. Klagen über
geringe Zuschauerzahlen "(Der FCM darf sich 1400 Leuten
nicht zufrieden geben!"), rückständige Mitgliedsbeiträge,
zähes Sponsorenaufkommen seien mit Schuld an der derzeitig
schwierigen wirtschaftlichen Situation. Dieser Erklärung konnte
ein Vertreter eines Schönebeckers Fanclub in keinster Weise
folgen und übte vehement Kritik an diesen "Ausreden".
Einhellige Meinung der anwesenden Fans: Anstatt immer auf den
Fans herumzuhacken, sollte El' Commandante mal lieber seine
Sponsoren dazu verdonnern ihre versprochenen Gelder zu zahlen.
Während Werner Stirnweiß noch versuchte unterhaltsam durch den
Abend zu führen und an die Zahlungsmoral der Fans appellierte,
fragte sich die anwesende M-FT Fraktion, die übrigens in einer
kühnen Spontanaktion die begehrten Plätze am Schanktresen
besetzte und bis zum Schluß tapfer verteidigte, gibt es denn
keine wichtigeren Themen als ausstehende Fanbeiträge ??
Erwin Bugar, Mitglied des Verwaltungsrates, dachte in geheimen
wohl, er komme heute Abend ungeschoren davon, als die
Jungs, mit dem nötigen Zielwasser versehen, Bugar die
Pistole auf die Brust setzten: "Wie war das mit dem Mißtrauensvotum
durch den VWR gegenüber dem Präsidenten? Der VWR
wurde durch die Fans gewählt, da haben wir auch ein Recht auf
Wahrheiten!"
(... Darsteller 2 - Der Königsmörder ??- atemlose
Spannung im Publikum , später Buuh-Rufe):
Die Wogen tobten, als Erwin Bugar das Wort ergriff. Grund waren
dessen nebebulös ausweichenden Erklärungen für das vom
Verwaltungsrat inszenierte Hickhack, welches die Clubführung
gerade durchlebt. Man mag es zwar verstehen, wenn sich Bugar gegenüber
den Fans vorerst bedeckt gibt, wenn von denen bestimmte
Personalien oder Internas hinterfragt werden.
Es ist aber eine Unverfrorenheit und es zeugt von Arroganz, wenn
die gewünschten, angeblich nicht für den normalen Fan
gedachten Infos nur wenige Stunden später in der Volksstimme
nachzulesen sind. So z. B. die Rückzieher von Pollack,
Bojarczin, und Röhr. Gerade die drei hatte man erst vor kurzem
mit Erwartungen in das Gremium gewählt. Welche Fronten gibt es
im VWR? Sind die alteingesessenen Mitglieder zu mächtig? Es
scheint so.
Übrigens - ein Misstrauensvotum - so etwas wollte Bugar
selbstverständlich nicht bestätigen, - er sprach lieber von
atmosphärischen Störungen.
Nun, wenn wir uns den Wetterbericht für die nächsten Tage
ansehen, da sprechen die Metereologen eigentlich von einer
Schlechtwetterfront mit orkananrtigen Böen über Magdeburg. Man
könnte ja mal beim Wettergott Kachelmann anfragen, ob Interesse
besteht an einer regionalen Wetterwarte im Grube-Stadion.
Selbstverständlich vermag der gemeine Clubfan sich über die
Beweggründe einer derart drastischen Maßnahme wie der
beabsichtigten Abberufung eines Vereinspräsidenten, der tatsächlich
in letzter Zeit stark in der Kritik stand, kein wirkliches Bild
zu machen.
Jedoch sei eines angemerkt: Der alte, neue Verwaltungsrat tat in
den letzten Wochen und Monaten, so wie es sich nach außen
darstellte, keinen Handschlag, um die finanzielle Situation beim
Club zu verbessern. Der erste öffentlichkeitswirksame Paukenschlag des VWR ist
nun eine
durchgeboxte Kündigung aus (nicht nachvollziehbar)
disziplinarischen Gründen gegenüber einer Geschäftsstellenmitarbeiterin
und die angestrebte Absetzung der beiden höchsten Präsidiumsmitglieder.
Wenn das keine Palastrevolution ist, dann war der Sturm auf das
Winterpalais anno 1917 wohl nur ein Stum im Wasserglas, oder
Herr Bugar ?
Wer soll also kommen anstelle von Nitschke und Müller, Herr Seguin? Wie unterstützen Sie das Präsidium,
Herr Tiedge? Welche Strippen ziehen Sie, Herr Runge? Können wir
uns diese Chaospresse leisten, denn noch wurde über den
Hellmich-Einspruch nicht befunden.
Was bleibt sind offene Fragen.
Dies räumte selbst der Präsident im kleineren Kreis ein. Sein Stuhl, an dem nun
bereits (inoffiziell) gesägt wurde, wackelt weiter bedenklich.
Und er selbst weiß auch, dass derjenige, der die Verantwortung
über ein 30-Mio-Objekt trägt, natürlich auch am
entscheidenden Hebel sitzen will.
Was immer das auch heißen wird!
Eines jedoch kam im späteren gemeinsamen Zwiegespräch von Maxe
und Wig mit dem Präsi heraus:
Wie ein Kapitän versuchte Nitschke das Steuer fest in der
Hand zu halten, wohl die Gefahr der auftauchenden Eisberge
erkennend. Seine Aufgabe das Schiff 1. FCM in ruhige Gewässer
zu lenken wird er bis zur letzten Minute Ehrenvoll zu erfüllen
versuchen. Wenn alle im Verein so denken und handeln würden,
anstatt das Fell des (Stadion)Bären zu verteilen, bevor er
erlegt ist, wäre uns wohler zu Mute.
(...Darsteller 3 - Der Trainer - spontane Beifallsbekundungen des
Publikums)
Wenigstens der Trainer, der wegen seiner Kritik an die Fans selbst
gerüffelt wurde, als auch der frisch vermählte Spielführer
Kalle gaben sich am Ende recht versöhnlich und
beteuerten, dass an ihren Einsatzwillen auch demnächst keine
Zweifel aufkommen werden. Die Situation scheint sich derzeit zu
entkrampfen, ließ Kalle durchblicken. Aber eines wollte Heyne
noch loswerden: Sondershausen wird schwerer als man das erwarten
dürfte.
Also lasst uns am Samstag wieder ins alte Grube tingeln und Fußball
gucken. Alles andere ist wohl ne Nummer zu groß.
Übrigens, als sollte es ein kleines Zeichen sein, dass die
höheren Mächte mit uns sind, betrat zum Ende des
Fanabends "AF" den Saal. Als er mit einer gewissen
Genugtuung von der Heimpleite des Größenwahnsinnigen
Hildebrandt und seiner Gladiators berichtete, hellten sich die
Minen der M-FT'ler auf. Wenn mich nicht alles täuscht, war da
sogar ein leichtes Lächeln bei Nitschke zu sehen. Oder ??
Nachtrag der Theaterleitung: ...das neue Erfolgsstück des FCM
Klamauktheaters muß auf unbestimmte Zeit ausfallen. (Plötzliche Erkrankung des Hauptdarstellers des Königsmörders.
Dringender Ersatz wird gesucht !!!!)
Blau-Weiße Grüße
Maxe
Am
Folgetag trat Ingolf ab: Die
Hintergründe deutete er am Fanabend an