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Wohin geht die Reise, 1.FC Magdeburg ?

1.FC Magdeburg


- Anmerkungen zum aktuellen Geschehen-

Nach der nunmehr überstandenen Insolvenz stellt sich die Frage nach der Zukunft des FCM. Wie soll der weitere Weg aussehen, den der Club, die Mannschaft und die Fans gemeinsam gehen wollen, um wieder auf die großen Fußballbühnen Deutschlands zurückzukehren? Hierzu wurden in den letzten Wochen sicherlich nicht nur innerhalb der Fanszene viel und leidenschaftlich diskutiert, nachdem man sich ja von offizieller Seite etwas bedeckt hielt und lediglich allgemeine Durchhalteparolen verbreitete.

Nun soll ja wie in der Volksstimme zu  lesen war, Anfang Februar ein Strategiekonzept vorgestellt werden, vermutlich auf der dann hoffentlich stattfindenden Mitgliederversammlung.
Ansätze zu diesem Konzept konnte man den Äußerungen des noch amtierenden Übergangspräsidenten Tiedges den Medien entnehmen, wonach es sich vermutlich um einen Sechs-Jahresplan handeln soll, innerhalb dessen man in der Regionalliga spielen will bzw. sich dort in der Spitze etablieren möchte.
Andererseits mochte sich Tiedge nicht auf eine konkretere Zielsetzung 2. Bundesliga festlegen, so wie es ein Ecki Meyer einmal tat,  der den FCM zu seinem 60. Geburtstag in der 2. Liga sehen wollte. Nun, wir wissen, was daraus geworden ist ...

Der Vertrag mit Hoffmann als Trainer wurde soeben um 2 Jahre verlängert (man ist sich wohl soweit einig), die ersten Gespräche mit den Spielern bzgl. konkrete Vertragsangebote und -abschlüsse sind angelaufen...
Aber Moment mal kurz, - hatten wir das nicht schon mal alles? - Richtig, bereits Ende November 2002 war zu lesen, dass es eine Liste von Spielen gibt, die man halten wolle und dementsprechend unverzüglich Gespräche geführt werden sollten. Ähnlich Aussagen hörte man übrigens wiederholt zu dem mysteriösen neuen Hauptsponsor, mit dem man sich bereits im November 2002 einig gewesen sein soll, der selbst sogar eine zustimmende Gesellschafterversammlung bzgl. Sponsoring beim FCM abgehalten hätte und die abzuschließenden Verträge eigentlich bereit lägen. Nur den Namen, den wollte man nicht nennen, solange die Insolvenz noch liefe.
Nun, es war ja bereits seit längerem absehbar, dass die Insolvenz ein gütliches Ende nehmen würde. Bei einer Insolvenzquote von unglaublichen 14 %  verwundert das auch nicht weiter. (Wer auch  nur ein wenig Einblick  in die Insolvenzlandschaft hat oder sich für die Mechanismen der Marktwirtschaft interessiert bzw. sich damit beschäftigt, dem Drängen sich hier Fragen auf, deren Beantwortung wohl nur noch mehr schmerzhafte Wunden für die so arg gebeutelten FCM Fans aufreißen würde.)

Und wo wir gerade dabei sind: Ein weiteres heikles Thema gibt es, um das es jüngst verdächtig ruhig geworden ist. 
Der Stadionneubau!
Nachdem Anfang November 2002 die Bewerbungsfrist abgelaufen war, sollen bis dato vier ernsthafte Bewerber ihre Angebote bzw. Projekte eingereicht haben. Mehr war zu dem Zeitpunkt jedenfalls dem Sport-Beigeordneten der Stadt Magdeburg, Dr. Koch, nicht zu entlocken.  Namen wollte man demnach nicht nennen, ein dreiwöchiger Prüfungszeitraum für die Angebote und der Verweis auf rechtliche Zwänge wurden (mehr oder weniger glaubhaft) vorgeschoben.
Diese drei Wochen sind längst nun auch ins Land gezogen. - Neuigkeiten: Klar, Fehlanzeige!
Aber nein, halt! In bereits oben erwähnten jüngsten Äußerungen Tiedges zur Zukunft des FCM gibt es einen, wenn auch kleinen Fingerzeig auf die immense Bedeutung eines neuen Stadions für die Zukunft des Clubs. Und auch Bürgermeister Trümper sieht hier nach wie vor einen großes Zusammenspiel, wie er im MDR-"Startschuss" betonte. 

Ob man das Thema Stadionbewerber-Auswahl mit dem bisher nicht genannten FCM-Hauptsponsor sehen kann, - das bleibt nur zu vermuten. Stadionbau, - Musicalneubau, - FCM Sponsor, - dürfte das in einer Linie zu sehen sein?

Kleines Gedankenspiel: Was macht man, wenn das Angebot des Baukonzessionärs, dem man eigentlich im Boot haben will, nicht das günstigste war...?
Nun, der Schleier des Mysteriums soll sich bzgl. des Hauptsponsors ja laut Tiedge demnächst lüften. Ob nun Pizza Schwans, Baulöwen a‘la „HELLMICH“ oder „Bilfinger & Berger“, Tulpen aus Holland oder das ´Phantom der Oper´, - man darf gespannt sein!

Zurück zum Ausgangspunkt: Wie weiter beim FCM?

Im Groben könnte man zwei Varianten aufzeigen:

Erstens:
Dem Aufstieg in die  Regionalliga und die 2. Bundesliga wird alles untergeordnet. Mit dem neuen Sponsor, einem abgezockten Manager und einer professionellen FCM-Führungscrew wird ein gewisses Risiko eingegangen. Es wird versucht, mehrere Topspieler für sicherlich nicht wenig Geld zu holen, um eine schlagkräftige Truppe schon für die nächste Saison zusammenzustellen, die um den Aufstieg mitspielt, - spätestens jedoch im darauffolgenden Jahr aufsteigen muss.
Dies wäre also ein zweiter Versuch a‘ la Kinowelt, sprich, über einen finanzstarken Großsponsor die Trumpfkarte „Überregionale Bedeutung des FCM als Traditions- u. Kultvereinverein“  auszuspielen.
Hinsichtlich der Kritiker des ´Kinoweltkonzeptes´ sei nur angemerkt, was passiert denn, wenn unser neuer Hauptsponsor auch nur wieder pleite geht und nicht mehr zahlen könnte? (Anmerkung: Der VfB Leipzig versucht gerade ein neues Vermarktungskonzept mit der Ufa aufzuziehen…) 

Oder Zweitens:
Man setzt auf einen sehr behutsamen Aufbau der jetzigen Mannschaft, man setzt auf ruhiges, solides Wirtschaften mittels vieler Kleinsponsoren. Durch ehrliche Nachwuchsförderung wird versucht, sich kontinuierlich in die Oberligaspitze vorzuarbeiten, und das möglichst und weitestgehend ohne Schulden.
Beispielgebend wäre hier das Wirken des VFC Plauen.
Problematisch erscheint hier der Faktor Zeit.

Fazit:
Man wäre geneigt, hier einen Mischweg einzuschlagen. Es gibt mehrere Gründe, die sowohl für die eine, als auch für die andere Variante sprechen würden.
Fakt ist, ein neues FCM-Wunder wie die Mannschaft der goldenen siebziger Jahre wird und kann es so nicht wieder geben. Damals kamen die Spieler aus der Region, konnten sich entwickeln. Heute sitzt uns der Faktor Zeit im Nacken. Ein Großteil der jetzigen jungen Truppe will sein Lebensunterhalt am liebsten mit dem Fußball verdienen, sprich früh Profi werden.
Wenn man aber vielleicht erst in sechs Jahren in der 2. Bundesliga ist, ist der Zug für die Jungs abgefahren. Die Beispiele Maltritz, Sandmann, Schüßler zeigen doch, dass man es mit 23/24 Jahren geschafft haben muss, sich im Profifußball zu etablieren, - ansonsten ist es zu spät.  Die Späher der Profivereine , aber auch Rregionaligaspitzenvereine werfen ein Auge auf unsere Talente. Die Aussicht, sofort höherklassig zu spielen, zieht doch weit mehr, als sich über Jahre hinaus im teils durchschnittlichem Team hocharbeiten zu müssen.
So stellen u. a. Wolfsburg, Braunschweig direkt vor der Haustür für unseren FCM in der Oberliga eine riesige Gefahr dar, zu deren „Ausbildungsstätte“ zu werden, wo man sich billig bedienen kann.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Faktor, ist die wohl anstehende Reform der Regionalligen, sprich deren geplante Zusammenlegung in vielleicht zwei, drei Jahren. Wer dort dann nicht  auf den fahrenden Zug aufspringt, dürfte in absehbarer Zeit kaum noch den Fuß in die Tür bekommen und hochkommen.
Eine damit verbundene mögliche Zusammenlegung der beiden Oberligen würde wohl einen Aufstieg in absehbarer Zeit fast unmöglich erscheinen lassen.

Ergo, ganz ohne Risikobereitschaft wird es wohl nicht gehen. Selbst der HFC z. B. wedelt schon jetzt mit dem Scheckheft in Richtung Norden, nachdem sich dort die Stadtwerke und neue Sponsoren engagieren. Dort will man den Aufstieg offensichtlich so schnell wie möglich. Entsprechende Gespräche mit unseren Clubspielern hat es ja schon gegeben. Auch von den Leipziger Vereinen wird derartiges vermeldet...
Es bleibt dabei, der Weg nach oben führt Wohl oder Übel nur übers Geld.

Die Zukunft wird zeigen, wie man mit der Chance des Neuanfangs beim Club umgegangen ist.
Fakt ist aber, man darf keine Zeit vertrödeln und muss bereit sein, auch mal über den Tellerrand hinweg zu schauen.
Konzepte müssten schon längst fertig in den Schubladen liegen, Zeit hatte man eigentlich genug !

 

Carpe Diem -  Nutze den Tag – Mein 1. FCM.

Nachdenkliche
Blau-Weiße Grüße

Clubmaxe/M-FT