SC Preussen Münster - 1. FC Magdeburg |
Hier sollten wir uns
wie zu Hause fühlen...
4 : 1
Beschämende und widerstandslose Niederlage
Das Spiel Eins nach der Pause hatte im Vorfeld
viele Erwartungen geweckt. Angeblich mit Bestbesetzung reiste der FCM nach
Münster, - so hörte man es seit Tagen. Keine Angst, kein Respekt und eine
gute, teils geheimnisvolle taktische Vorbereitung - so beschrieb der Trainer
seine Mannschaftseinstellung.
Es waren wohl viele Blasen.
Zu Buche steht gegen den Abstiegskandidaten
nämlich heute eine deutliche und leider nicht ungerechte Niederlage. Der FCM
war den Preußen aber auch sowas von unterlegen, dass man glaubte, hier spielte
ein heißer Westfalen-Drittligist gegen eine total überforderte Magdeburger
Hobbymannschaft.
Und wenn auch der Start seitens der Münsteraner besser glückte und sie optimal
ins Spiel kamen, so muss man dem Club zum Vorwurf machen, dass bei ihnen zu
keiner Zeit (bis auf die letzten 4 Minuten vielleicht) ein Aufbäumen oder
Ankämpfen sichtbar wurde. - Wie war das noch mit Lizenzängsten,
Sponsorenproblemen, Bürgschaftsregelung...? Nein, aufregen sollte sich keiner
mehr, wenn mit solchem Spiel keine gute Werbung gemacht wird. Statt wöchentlich
Interviews und Wechselabsichten anzudrohen, sollte man doch gegen einen
gleichstarken Gegner in der Regionalliga zumindest eine gute persönliche
kämpferische Leistung zeigen und seine guten Eigenschaften unter Beweis stellen
!
Das einzig gute Argument Magdeburger Fussball-Euphorie boten wieder einmal die Auswärtsfans. Die Blue Generation verteilte emsig großflächige blaue und weiße Zelluphan-Fähnchen mit Stiel, wo sicherlich viel Handarbeit drin steckte. Das sollte nämlich eigentlich heute ein Fussballfest werden! Schätzungsweise 800 - 1200 (höchster Schätzwert) Mann waren äußerst gut gelaunt und - sie waren erwartungsfroh, ja heiß, nach Münster gereist. -
Sie wurden bitte enttäuscht.
Den besseren Start erwischte, wie erwähnt, die Heimmanschaft.
Der FCM machte ein paar Fehler in der Abwehr.
Nach zwei, drei guten schnellen Angriffen stand es nach Ecke und nachfolgender
Hereingabe schon nach 14
Minuten 1:0. Ok, dachte man, das Spiel ist noch lang. Es würden sich schon noch
Gelegenheiten bieten.
Doch denkste Puppe...! Die Magdeburger Fussballer erspielten sich keinerlei
Chancen, geschweige denn zwingende Gelegenheiten. Was findet Hannemann an einer
kurzer Eckballausführung so vorteilhaft,- macht aber immer höchstpersönlich
die langen Einwürfe?!
Dobry, Papic, das aufrückende Mittelfeld um Zani, - sie alle waren erschreckend
schwach und langsam. Im Zweikampfverhalten fehlte ganz einfach der Drang, den
Ball haben oder behalten zu wollen? Münster machte weiter.
Die Unentschlossenheit der Gäste nutzten sie gut aus. Mehrere gefährliche
Strafraumsituationen erspielten sie sich.
Der FCM mit Ausgleichs-Trend? Keinesfalls.
Nach ein paar Minuten stand es 2:0. In Überzahl konnten sich dabei drei
freistehende Preußen im Magdeburger Strafraum aussuchen, wer aus Höhe
Elfmeterpunkt nach Flanke locker einschiebt. Die Defensive des FCM war ein
einziges Desaster, immer einen Schritt zu langsam und ungelenk in den Absichten,
den Ball kontrolliert wegzuschlagen. Münster wurde dadurch natürlich mehr und
mehr aufgebaut, flankten und rannten mit Ball tief in den Strafraum, was das
Zeug hielt. Miro war nicht immer der Herr des 5-Meterraumes.
Die Heimmannschaft kam wohl mit der winzigen Platzausmessung besser zurecht und
war so jederzeit technisch überlegen.
Mit Kampf konnte der Club nicht gegenhalten. Auch Kombinationen hat man heute
überhaupt nicht in blauweiß gesehen. Der FCM blieb ideenlos und somit
ungefährlich. Selten Lichtblicke, vielleicht sei hier nur Masley erwähnt.
Halbzeit. Das Spiel musste noch umgebogen werden. Versuchts
bitte, kämpfen BlauWeiß, Kämpfen, hieß es!
Wer nun dachte, dass die zweite Hälfte einen bissigen Club brachte, sah sich
abermals getäuscht. Man ist ja kein permanener Nörgler, aber zu keiner Zeit
zeigte sich der FCM in einer gleichstarken Verfassung wie Preußen. Regelrecht
lahmarschig wurde die zweite Hälfte in Richtung Fankurve und mit dem Wind
fortgesetzt. Der MS-Torwart musste selten eingreifen.
In der Abwehr und im Sturm blieb es bei einem katastrophalen
Stellungsspiel, ungenauen Abspielen der MD-er.
Erst nach einer Stunde wurde die erste Chance herausgespielt, durch Papic. Doch
leider ging das Ding nach Flanke genau in die Mitte auf den Torwart. Mister
Chancentod machte seinem Namen wieder allen Ehren. Zwischenzeitlich machte
Münster schulmäßig per Fanke und Kopfball das dritte Tor. Miro unglücklich.
Es blieb also beim massiveren Druck der Heimmannschaft.
Zani konnte noch einmal draufziehen. Er ging knapp drüber. Mehr Situationen gab
es für uns fast nicht, bis auf eine letzte Gelegenheit von Prest. Doch er ging
unten knapp vorbei am Pfosten. Jetzt war das Spiel auch bald vorbei.
Achja- ein Elfer brachte den für den SCP noch Tor Nr. 4. Ob er berechtigt war,
konnte man nicht erkennen.
Man möchte sich noch ziemlich lange aufregen über diese heutige Unfähigkeit der Magdeburger. Die teils schwachen Trainingsspiele im Vorfeld waren tatsächlich ein realistisches Abbild...Leider.
Bleibt zu hoffen, dass man dieser heutigen Mannschaft nie wieder den Titel "Wunschelf" gibt. Das muss der Trainer noch mal überdenken. Und einigen deutlichere Worte verkünden. Man muss beim Fussball auch mal mit dem Ball spielen und keine Angst davor haben.
Denn nächste Woche schon kommen die robusten Auer ! Macht die heutige Schmach bitte wieder gut!
Noten: |
Abwehr | 5 | unkoordiniert, lückenhaft und nicht abgestimmt |
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Mittelfeld | 3 | das einzig Annehmbare, aber oft zu überhastet abgespielt |
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Sturm | 4 | keine zwingenden Aktionen, drucklos | |
Clubfans | 2 | waren sehr enttäuscht, hielten sich aber (noch) mit Unmut zurück, fair | |
Gegner | 2 | klasse kombiniert, gelaufen, gekämpft, immer einen Schritt schneller, verdient gewonnen | |
Tagesspieler - keiner - |
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Danke an Di, die uns ihre Portraits der Spieler zur Verfügung stellte |