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Mitgliederversammlung Febr. 2004

1.FC Magdeburg
Die MV vom 26. Februar 2004

1.FC Magdeburg

Aufgrund einer kleinen Anfrage und der Vollständigkeit halber wird nun auch auf M-FT.de eine kleine Zusammenfassung der Mitgliederversammlung vom Februar 2004 geboten.

Bei der AOK trafen sich an dem besagten Donnerstag Abend exakt 161 Mitglieder sowie Vertreter von Stadt (Hönel) und Medien (Tiedemann, Scholz).

Präsident Nitschke leitete wie ehedem ein und blickte in seiner Rede abermals auf die schwere Vergangenheit nach der Insolvenz, die Situation des Vereins zum jetzigen Zeitpunkt und unsere Aussichten. Begleitet wurde es, wie schon bei der letzten Sponsorenversammlung sehr schulmäßig, von ein paar PowerPoint-Lichtbildern.
Offiziell wurde der FCM-Gemeinde nun auch mitgeteilt, dass sich das Präsidium (einstimmig?) dazu entschlossen hat, keinen Antrag auf Aufstieg in die 3. Liga zu stellen. Diese Meldung sollte sich wie ein Faden durch die gesamte Veranstaltung ziehen. Alles andere geriet dabei schon fast zur Nebensache.
So auch die anerkennenden Worte des Präsis zu dem guten Image des Vereins, den vielen Aktionen von Fans und Freunden des FCM in den letzten Monaten.
Rein finanziell soll der Club erstmals (!) mit einer schwarzen Null in die nächste Saison gehen.

Vize Rehboldt machte Mut in Sachen Sponsoren. Derzeit gäbe es 75 Partner. Interessant dabei ist der Aspekt, dass seit der großen Pleite über die Hälfte der Geldgeber neu hinzugekommen sind. Bis Saisonende hoffe man auf insgesamt sechs weitere. Damit würde dann auch der noch ausstehende Etat von etwas über 100.000 Euro abgedeckt werden. Inwieweit die Sponsoren dann tatsächlich unterschrieben haben, sollte man im Sommer mal nachfragen. Aber: Ein Vertrag wurde angeblich bereits im Laufe des Tages unterzeichnet. Wer dieser neue Partner ist, wurde komischerweise nicht gesagt.
Klipp und klar machte der Vize deutlich, dass für das Unternehmen Regionalliga die Sponsoren mehr Geld geben müssten. Anders gesagt: Die derzeitigen Einnahmen reichen nicht. Dies hätte bei einem positiven Stadionbeschluss im Januar freilich ganz anders ausgesehen.
Fast nebenbei wurde bekannt, dass im Rahmen der Insolvenz übrigens insgesamt 8,5 (!) Mio Euro, sprich 17 Mio Deutsche Mark, Gesamtforderung durch alle möglichen Gläubiger aufgestellt worden waren. Vieles wurde nicht anerkannt. Zum Glück... Und auch erst heute, am 26.02.2004, wurde per Gerichtsbeschluss das Verfahren formell beendet.

Mit Zahlen warf nicht nur Rehboldt um sich. Die Buchhalterin, Frau Lohse, jonglierte nüchtern mit Bilanzen. Sponsoreneinnahmen betragen so um die 250.000 Euro, Mitgliederbeiträge liegen bei 100.000 Euro, Club 74 liegt bei 40.000 und und und. Sie rechne im übrigen mit einem Anstieg der Zuschauerzahlen bei den nächsten Heimspielen, was unter den Anwesenden vor dem Hintergrund des Antragsverzicht für etwas Gelächter sorgte.

Bei Trainer Heyne klang die Enttäuschung durch, nicht um den Aufstieg mitspielen zu dürfen. Auch die Mannschaft sei zerrissen. Sie alle wären durch die Entscheidung doch einigermaßen überrollt worden. Alle weiteren Äußerungen waren dann wieder „normgerecht“. Man sehe die Richtigkeit der Entscheidung ein... In den nächsten Monaten stünden im übrigen mehrere Neuverpflichtungen an. Man darf gespannt sein. "2004/05 wird der FCM ganz sicher zum Gejagten. Die Jungs wüssten dies, so der Coach.
Und schließlich ließ sich Dirk Heyne zu einem Versprechen hinreißen: Sollte im nächsten Jahr der im Umfeld erwartete Aufstieg nicht gelingen, so gehe er von einer Absetzung, sprich Trennung, aus. Verblüffung machte sich breit. Heyne verbindet also sein persönliches Schicksal fest mit dem Weiterkommen im nächsten Jahr. Ein hoher Anspruch mit sehr viel Ehrgeiz...

Weitere Redner waren die Präsidiumsmitglieder Weiß (Sportlicher Stand des Nachwuchses), Andreas Müller (Öffentlichkeitsarbeit und Planungen zum 8. Mai) sowie der Chef des Verwaltungsrates Runge, der ehemalige Ü-Präsident Tiedke sowie noch mal Rehboldt in seiner Funktion als Vorsitzender der FCM-Wirtschaftskommission.
Natürlich sorgten am Ende der Veranstaltung einzelne Wortmeldungen für eine fortgesetzte intensive Diskussion zum Thema Lizenzverzicht. Interessant dabei, dass auch die Medienvertreter so ihre Meinung hatten. Während die Volksstimme die Entscheidung unter Vernunftgründen sichtlich begrüßte, applaudierte die Bild, wenn jemand harsche Kritik dazu äußerte.

Eine offene Frage blieb im Raume stehen: Können die Leute der Vereinsführung ausschließen, dass uns in der nächsten Saison das selbe Schicksal blüht!? Denn dann muss man sich auch frühzeitig nach einem neuen Trainer umsehen.

PS: Die MV wurde wie lange nicht im Fanforum heiß diskutiert. Hier kann man dazu viele weitere Einzelheiten entnehmen, wie z. B. Gesamtetat, Lizenzkosten, Personalausgaben, Gegenmeinungen, Fürsprecher.