Aufgrund
einer kleinen Anfrage und der Vollständigkeit halber wird
nun auch auf M-FT.de eine kleine Zusammenfassung der
Mitgliederversammlung vom Februar 2004 geboten.
Bei der AOK trafen sich an dem besagten Donnerstag Abend exakt 161
Mitglieder sowie Vertreter von Stadt (Hönel) und Medien (Tiedemann,
Scholz).
Präsident Nitschke leitete wie ehedem ein und blickte in seiner Rede
abermals auf die schwere Vergangenheit nach der Insolvenz, die
Situation des Vereins zum jetzigen Zeitpunkt und unsere
Aussichten. Begleitet wurde es, wie schon bei der letzten
Sponsorenversammlung sehr schulmäßig, von ein paar
PowerPoint-Lichtbildern.
Offiziell wurde der FCM-Gemeinde nun auch mitgeteilt, dass sich
das Präsidium (einstimmig?) dazu entschlossen hat, keinen
Antrag auf Aufstieg in die 3. Liga zu stellen. Diese Meldung
sollte sich wie ein Faden durch die gesamte Veranstaltung
ziehen. Alles andere geriet dabei schon fast zur Nebensache.
So auch die anerkennenden Worte des Präsis zu dem guten Image
des Vereins, den vielen Aktionen von Fans und Freunden des FCM
in den letzten Monaten.
Rein finanziell soll der Club erstmals (!) mit einer schwarzen
Null in die nächste Saison gehen.
Vize Rehboldt machte Mut in Sachen Sponsoren. Derzeit gäbe es 75
Partner. Interessant dabei ist der Aspekt, dass seit der großen
Pleite über die Hälfte der Geldgeber neu hinzugekommen sind.
Bis Saisonende hoffe man auf insgesamt sechs weitere. Damit würde
dann auch der noch ausstehende Etat von etwas über 100.000 Euro
abgedeckt werden. Inwieweit die Sponsoren dann tatsächlich
unterschrieben haben, sollte man im Sommer mal nachfragen. Aber:
Ein Vertrag wurde angeblich bereits im Laufe des Tages
unterzeichnet. Wer dieser neue Partner ist, wurde
komischerweise nicht gesagt.
Klipp und klar machte der Vize deutlich, dass für das
Unternehmen Regionalliga die Sponsoren mehr Geld geben müssten.
Anders gesagt: Die derzeitigen Einnahmen reichen nicht. Dies hätte
bei einem positiven Stadionbeschluss im Januar freilich ganz
anders ausgesehen.
Fast nebenbei wurde bekannt, dass im Rahmen der Insolvenz übrigens
insgesamt 8,5 (!) Mio Euro, sprich 17 Mio Deutsche Mark,
Gesamtforderung durch alle möglichen Gläubiger aufgestellt
worden waren. Vieles wurde nicht anerkannt. Zum Glück... Und
auch erst heute, am 26.02.2004, wurde per Gerichtsbeschluss das
Verfahren formell beendet.
Mit Zahlen warf nicht nur Rehboldt um sich. Die Buchhalterin,
Frau Lohse, jonglierte nüchtern mit Bilanzen.
Sponsoreneinnahmen betragen so um die 250.000 Euro,
Mitgliederbeiträge liegen bei 100.000 Euro, Club 74 liegt bei
40.000 und und und. Sie rechne im übrigen mit einem Anstieg der
Zuschauerzahlen bei den nächsten Heimspielen, was unter den
Anwesenden vor dem Hintergrund des Antragsverzicht für etwas
Gelächter sorgte.
Bei Trainer Heyne klang die Enttäuschung durch, nicht um den
Aufstieg mitspielen zu dürfen. Auch die Mannschaft sei
zerrissen. Sie alle wären durch die Entscheidung doch einigermaßen
überrollt worden. Alle weiteren Äußerungen waren dann wieder
„normgerecht“. Man sehe die Richtigkeit der Entscheidung
ein... In den nächsten Monaten stünden im übrigen mehrere
Neuverpflichtungen an. Man darf gespannt sein. "2004/05
wird der FCM ganz sicher zum Gejagten. Die Jungs wüssten dies,
so der Coach.
Und schließlich ließ sich Dirk Heyne zu einem Versprechen
hinreißen: Sollte im nächsten Jahr der im Umfeld erwartete
Aufstieg nicht gelingen, so gehe er von einer Absetzung, sprich
Trennung, aus. Verblüffung machte sich breit. Heyne verbindet
also sein persönliches Schicksal fest mit dem Weiterkommen im nächsten
Jahr. Ein hoher Anspruch mit sehr viel Ehrgeiz...
Weitere
Redner waren die Präsidiumsmitglieder Weiß (Sportlicher Stand
des Nachwuchses), Andreas Müller (Öffentlichkeitsarbeit und
Planungen zum 8. Mai) sowie der Chef des Verwaltungsrates Runge,
der ehemalige Ü-Präsident Tiedke sowie noch mal Rehboldt in
seiner Funktion als Vorsitzender der FCM-Wirtschaftskommission.
Natürlich sorgten am Ende der Veranstaltung einzelne
Wortmeldungen für eine fortgesetzte intensive Diskussion zum Thema
Lizenzverzicht. Interessant dabei, dass auch die Medienvertreter
so ihre Meinung hatten. Während die Volksstimme die
Entscheidung unter Vernunftgründen sichtlich begrüßte,
applaudierte die Bild, wenn jemand harsche Kritik dazu äußerte.
Eine
offene Frage blieb im Raume stehen: Können die Leute der
Vereinsführung ausschließen, dass uns in der nächsten Saison
das selbe Schicksal blüht!?
Denn dann muss man
sich auch frühzeitig nach einem neuen Trainer umsehen.
PS:
Die MV wurde wie lange nicht im Fanforum heiß diskutiert. Hier
kann man dazu viele weitere Einzelheiten entnehmen, wie z. B.
Gesamtetat, Lizenzkosten, Personalausgaben, Gegenmeinungen, Fürsprecher. |