Frisches Blut im Aufsichtsrat

(Keine) Überraschung:
Seguin und Bertram abgewählt!

Wichtigste Hammerentscheidung bei der Mitgliederversammlung vorweg: Der altgediente 74er-FCM-Spieler Paule Seguin und der streitbare Ex-Unioner Heiner Bertram wurden aus dem Aufsichtsrat gewählt. Sie gehören nicht mehr zum Kader des Siebenerrates. Über die Hintergründe läst sich nur spekulieren. Beim Paule wirkte die Bewerbungsrede etwas uninspiriert und selbstgefällig, Heiner Bertram versuchte sich als den großen Präsidiumskritiker und Mahner zu präsentieren, den es wohl als einzigen ärgere, noch nicht aufgestiegen zu sein.

Stattdessen wehte frischer Wind ins Gremium. Die drei Neuvorstellungen Mittrenga (Traktorenwerk Schönebeck), Pitsch (Pizza-Werk Burg) und  Nebeling (Fanentsandter) erhielten sichere Mehrheiten. Die Vertreter des Mittelstandes unterstrichen eine gesunde,  unvoreingenommene und vereinsdienliche Einstellung. Nach-Halle-Fahrer Mittrenga z. B. schien hochmotiviert, Pitsch lockte unter anderem damit, in der Winterpause zur Not noch mal das Sponsorportmonee zu öffnen.
Allesfahrer Nebeling, aktiver Fan, am Abend mit Sakko, will sich für mehr Fanbelange stark machen.

Selbstverständlich kam es zu üblichen, wenn auch unnötigen, Aufregern. Ein Mitglied (sogar Fanratmitglied) drohte die gesamte Wahlveranstaltung zu kippen, als auf seine persönliche Anfrage hin eingeräumt wurde, dass von einem der zwei abwesenden Kandidaten (Helmut Herdt) hier am Abend keine schriftliche Erklärung vorlag. Dass es sich aber bei dem Kandidaten um den nicht unwichtigen Geschäftsführer der SWM handelte, schien der Prinzipienreiter völlig auszublenden. Die MV bewies an der Stelle mehr Augenmaß und stimmte mit deutlicher Mehrheit als höchstes Organ kurzerhand dafür ab, den Kandidaten ohne Wenn und Aber auf der Liste zu belassen.

Einen Kleinkrieg lieferten sich noch Wahlleiter Seidel und Andreas Müller ab. Letzterer wurde als Kandidat gestrichen, da bei zwei von seinen 51 Unterstützern angeblich nachträglich keine Mitgliedschaft festgestellt werden konnte. Oder doch? Jeder hatte hier wohl seine eigene Sichtweise. Ein wenig mehr Respekt hätte man sich jedoch von Seidel gegenüber Müllers 49 rechtmäßigen Unterstützern gewünscht. Jetzt ist der Streit Geschichte.

Nach zügiger Wahl stehen also die Namen des neuen FCM-Aufsichtsrates fest:

Herzliche Glückwünsche gehen an den alten und neuen
Vorsitzenden Rüdiger Koch (Sportbeigeordneter der Stadt Magdeburg)
sowie an
Dr. Lutz Petermann, Helmut Herdt, Jörn Nebeling, Thomas Mittrenga, Holger Pitsch und last not liest den unumstrittenen Sypathieträger Ingolf Nitschke.

Was gab’s sonst Neues: Keine weiteren Aufreger. Koch und Rehboldt beschworen in ihren Reden langweilig immer wieder das Gleichgewicht von wirtschaftlicher Vernunft und sportlichen Zielen. Ist ja auch wichtig… Der Zuschauerrückgang konnte durch ausgezeichnete Vermarktungserfolge kompensiert werden. Der Präsi verwies dabei stolz auf 200 Sponsoren, was im Bereich der 4. Liga Spitze ist, bedankte sich ausdrücklich bei Manager Hofmann für das Bayern-Spiel, wetterte gegen den alten Stadion-Caterer und schimpfte auf Red Bull.

Abgesehen davon, dass aufgrund von mehr oder weniger nachvollziehbaren Gründen noch keine aktuelle Etatabrechnung 08/09 über das erste Halbjahr `09 vorgelegt werden konnte, plant der Präsident einen Überschusserwirtschaftung von 100.000 Euro. In den nächsten drei Jahren das Polster auf 500.000 erweitert werden. Viel Glück.

         

So, und jetzt wenden wir uns alle, alle, alle der Stadt im südlichen Sachsen-Anhalt zu…!
Samstag, 13:30 Uhr.

    
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